Bürgerschaft begrüßt Karla Nixon aus Durban
Bürgerschaftspräsident Christian Weber konnte heute (11.1.) die neue Stipendiatin des Bremer Kunststipendiums begrüßen: Karla Nixon aus Bremens Partnerstadt Durban stellt jetzt für zwei Wochen einige ihrer Werke im Haus der Bürgerschaft aus. Darunter auch Arbeiten, die während ihrer Zeit hier vor Ort entstanden sind.
Christian Weber zusammen mit Karla Nixon (re.) und Kuratorin Dr. Katerina Vatsella (li.)
Karla Nixon wurde 1990 in Durban geboren. Nach der Schule besuchte sie die Durban University of Technology und studierte dort Freie Kunst, mit Schwerpunkt Malerei und Skulptur. 2012 machte sie ihr Diplom, 2013 folgte dann der Master-Abschluss. An der Universität war sie Assistentin des zuständigen Ausstellungskurators und des Lehrbeauftragten für Freie Kunst und Schmuckdesign. Seit 2010 nimmt sie an Ausstellungen teil. So u.a. 2012 und 2017 in Pretoria, an der Finalisten-Ausstellung der „Sasol New Signatures Art Competition“, des größten südafrikanischen Preises für zeitgenössische Kunst. Sie stellte in Johannesburg, in Durban und seit 2016 auch in Kapstadt aus.
Karla Nixon hat zunächst während ihres Studiums gegenständliche Bilder und später einzelne Skulpturen und Skulpturengruppen vor allem aus Gips und Stoffresten gefertigt. Sie hat aber schon früh mit den verschiedensten Materialen experimentiert und kleine und größere Installationen gestaltet. Und sie entdeckt das Papier als Grundmaterial für ihre Ideen. So baute sie ganze Raumteile aus Scherenschnitten und füllte Bildkästen mit Dingen aus Papier – Mäuse, Insekten, Kleidung – in Kombination mit anderen Materialien, häufig Holz. Oft waren es Leuchtkästen, bei denen gedämpftes Licht durch die minuziös und mit feinsten Messern und Klingen geschnittenen kleinteiligen Papiergestaltungen durchschien.
Das räumliche Arbeiten mit Papier brachte nicht nur faszinierende dreidimensionale Bilder von Landschaften und vor allem von Baustellen und Konstruktionen hervor, sondern auch Skulpturen aus Papier, Beton und Holz und Eisen, in denen Karla Nixon mit den verschiedenen Zuständen von Materialien, ihren Eigenschaften und deren Umkehrung spielt. Darin und auch in Videos, die sie parallel dazu macht, zeigt sich, neben dem ästhetischen, auch ihr konzeptuelles Interesse an der Kunst, das oft eine humorvolle, immer jedoch auch eine sinnliche Komponente beinhaltet.
Karla Nixon, die 41. Stipendiatin des Bremer Kunststipendiums, ist bis Ende Januar 2018 in Bremen. Das Bremer Kunststipendium wird von der Bremischen Bürgerschaft und der Bremer Heimstiftung an Künstlerinnen und Künstler aus Partnerstädten Bremens vergeben. Es bietet ihnen die Möglichkeit eine Zeit lang Bremen und seine Institutionen kennen zu lernen, Kontakte zu Kollegen vor Ort zu knüpfen und Anregungen für Ihre künstlerische Arbeit zu bekommen und leistet so einen Beitrag zum internationalen Austausch und zur Verständigung zwischen den Partnerstädten.
Die Ausstellung in der Galerie im 1.OG ist zu den Öffnungszeiten des Hauses (Mo-Fr 10-17 Uhr, geschlossen an Plenartagen) zugänglich.