Mittwoch, 11. April 2018

Christian Weber besucht BBMeZ Beratungsstelle

Bürgerschaftspräsident Christian Weber besuchte heute (11.4.) die "Beratung für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution" (BBMeZ), in der ihm ebenfalls das Projekt BINNEN vorgestellt wurde. Träger der Beratungsstelle und des Projekts ist der Verein für Innere Mission in Bremen in Kooperation mit der Bremischen Evangelischen Kirche. Die Innere Mission setzt sich hauptsächlich für notleidende Menschen in Bremen ein und hilft ihnen, sich neue Perspektiven zu eröffnen.

Besuch in der BBMeZ Beratungsstelle

BBMeZ ist eine Beratungsstelle für Frauen, die Opfer von sexueller Ausbeutung und Menschenhandel geworden sind oder zur Prostitution gezwungen wurden. „Den betroffenen Frauen wird anonyme und kostenlose Beratung sowie Unterstützung angeboten“, erklärte BBMeZ-Leiterin Petra Wulf-Lengner. Die persönlichen Situationen und Problemlagen der Frauen seien dabei oft unterschiedlich: Viele von ihnen seien illegal nach Deutschland gekommen und hätten deshalb auch keinen Aufenthaltsstatus. Einigen von ihnen seien sogar die Ausweise abgenommen worden. Hinzu käme, dass sie kein Deutsch sprächen und sich deshalb in Deutschland auch nicht eigenständig zurecht finden könnten. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle ist klar: Die Frauen befinden sich in einer Zwangslage, verfügen über kein eigenes Einnahmenkonto und brauchen deshalb dringend Hilfe und Unterstützung.

Die BBMeZ konzentriert sich besonders auf psychosoziale Beratung und medizinische Behandlung. Die Beratungen finden anonym und vertraulich statt, um möglichst vielen Personen Hilfe in ihren oftmals schwierigen Lebenslagen anbieten zu können und sie gleichzeitig zu schützen. Eine feste Zusammenarbeit mit Dolmetschern und den zuständigen Ämtern, wie zum Beispiel dem Amt für Soziale Dienste oder der Ausländerbehörde, gehört zur alltäglichen Arbeit. Die Beratungsstelle ist auch zuständig für die Organisation der Rückreise betroffener Frauen in ihr Heimatland.

Seit Januar 2016 gibt es im Verein für Innere Mission ein weiteres Projekt: Das Beratungsangebot BINNEN für neu zugewanderte EU-Bürger und -Bürgerinnen. Das Projekt wird durch den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) gefördert und konzentriert sich auf den sozialen Zusammenhalt und die Inklusion von armutsgefährdeten und bedrohten Personen. Die Beratung zielt darauf, die Rechte eines jeden einzelnen durchzusetzen und bei der Bewältigung des Alltags in Deutschland sowie der Überwindung sprachlicher Schwierigkeiten zu helfen.

„Ich bin oft sprachlos über die Informationen, die ich vor Ort aus erster Hand bekomme. Es ist mir unheimlich wichtig, Projekte wie dieses zu besuchen, einfach um die wunderbaren Tätigkeiten im sozialen Bereich in dieser Stadt mitzubekommen“, erklärt Präsident Weber.