Donnerstag, 19. April 2018

„So macht Lernen Spaß: wie in großer Familie“

In der Werkschule Hemelingen mit dem Schwerpunkt Gartenbau mit Hauswirtschaft am Standort Dudweilerstraße, der Dependance der Helmut-Schmidt-Schule, war es an Bürgerschaftspräsident Christian Weber, von einer Überraschung zur nächsten Überraschung zu wechseln: „Was habt Ihr hier für großartige Geräte“ oder „Bei Euch macht Lernen Spaß, es geht zu wie in einer großen Familie“.

Rundgang durch die Schulwerkstatt

Im schuleigenen Garten

Und einen Spaten, um gleich mal bei den Landschaftsgärtnern mitzuhelfen, gab es natürlich auch. Der Besuch sollte aber nicht nur überraschen, er war auch als kleiner Dank angelegt, dafür, dass die Schülerinnen und Schüler seit Jahren den Neujahrsempfang in der Bürgerschaft mit leckeren Häppchen ausstatten.

Andrea Kleine, Standortleiterin und Fachbereichsleiterin für den Bildungsgang Werkschule, empfing gemeinsam mit der Lehrmeisterin Frau Baden und dem Schulleiter Herrn Eisenach Bürgerschaftspräsident Christian Weber und seine Bankett-Chefin Susanne Melchers an der Spitze einer hochmotivierten, bestens vorbereiteten Schülerdelegation. Sogar eine kleine Rede vom Rednerpult gehörte zum Repertoire, ganz wie im richtigen Parlament. Und leckere Schnittchen der Schülerfirma „Genusswerk“, die im Haus der Bürgerschaft ein gern gesehener Geschäftspartner ist. „Das Catering beim Neujahrsempfang wird immer hoch gelobt“, konnte Präsident Weber berichten, der sich auch mit der Frage einer Schülerin konfrontiert sah, wie viele Präsidenten es denn eigentlich gebe, weil immer nur vom „dem Präsidenten geredet werde“. Nun, zumindest einem Präsidenten konnte sie die Hand schütteln.

Christian Weber, der als gelernter Lehrer und ehemaliger Chef der Jugendwerkstätten einen guten Draht zu seinen Gastgebern fand, freute sich über das erstklassige Umfeld zum Lernen. Das Gebäude glänzte wie frisch gewienert. Und die Lerngeräte luden sofort zum Schreinern ein, alles in einem exzellenten Zustand. In den Außenanlagen, in denen auch Gartenkunst vermittelt wird, hätte Weber am liebsten sofort angefangen zu graben und Rabatten zu pflegen.

Hauswirtschaft und Gartenbau sind die Schwerpunkte der Werkschule Hemelingen, Verkauf der Werkschule Osterholz, beide beheimatet in der Dudweilerstraße. Dazu kommt dann noch die Werkstufe W&E (Wahrnehmung und Entwicklung) sowie die BOSP-Klassen ( Berufsorientierung mit Sprachförderung ). Andrea Kleine macht deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler in den Werkschulen ein Jahr mehr Zeit als an den Oberschulen haben, sich den allgemeinen Lernstoff anzueignen. Und dass vieles praxisorientiert erfolgt, wie Rechnen lernen in der Schülerfirma. „Aber wir sind kein Förderzentrum, auch wenn unsere Schüler schon viele negative Erfahrungen im Leben gemacht haben und es nicht leicht hatten auf ihren abgebenden Schulen, sondern oft große Lücken aufgebaut haben. Am Ende steht in der Werkschule der Abschluss der Erweiterten Berufsbildungsreife mit der Hoffnung auf einen Ausbildungsplatz.

Dass ausgesprochen fördernde und wertschätzende Wege gefunden werden können, um auch Schülerinnen und Schülern, denen die Schulkarriere nicht zufällt, eine schöne Schulzeit zu ermöglichen, davon konnte sich Präsident Weber bei seinem Besuch in der Dudweilerstraße überzeugen. „Hier wird ausgezeichnete Arbeit für die Jugendlichen geleistet“, so sein Fazit.