Mittwoch, 16. Mai 2018

Schutz der Menschenrechte lebt von Taten

Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat als Schirmherr die Wanderausstellung „Bremen – Stadt der Menschenrechte“ im Haus der Wissenschaft eröffnet. Dabei erinnerte er daran, dass es beim Schutz von Menschenrechten nicht nur auf Erklärungen ankomme, sondern auf Taten. Weber: „Ich habe mich in der Vorbereitung auf diese Rede an Max Weber erinnert. Politik und Ethik, meinte er, dürfe nicht von den Absichten und der Gesinnung der Handelnden getragen sein, sondern von den Folgen ihrer Entscheidungen. Diesem Appell an die Verantwortung möchte ich mich anschließen“.

v.l.n.r.: Witha Winter von Gregory, Prof. Eva Senghaas-Knobloch und Christian Weber

Am 10. Dezember 2018 jährt sich zum 70. Mal der Tag, an dem die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in der Vollversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurde. Dieses Datum haben der Freundeskreis Garten der Menschenrechte in Zusammenarbeit mit der Stiftung die Schwelle und anderen zum Anlass genommen, mit zwei Vorhaben die Bedeutung der bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte in der Öffentlichkeit zu thematisieren: In der Vortragsreihe werden monatlich je ein Artikel der Menschenrechtserklärung in seinem geschichtlichen Zusammenhang und seiner Bedeutung für die Gegenwart im Einzelnen entfaltet und für eine interessierte Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt. Daneben gibt es die Wanderausstellung, die im Dezember zum Abschluss auch noch im Haus der Bürgerschaft zu sehen sein wird.

Besonders warme Worte fand Christian Weber für das Projekt „Garten der Menschenrechte“. Weber: „Es ist entstanden aus einem faszinierenden internationalen Netzwerk, das Kunst mit einem gesellschaftspolitischen Auftrag verbindet. Ich begrüße die originelle Darstellung im öffentlichen Raum, weil sie uns eindringlich mit der Kraft der Natur daran erinnert, dass Menschenrechte und Menschenwürde, obwohl ein  tiefes menschliches Bedürfnis, in vielen Teilen der Welt immer noch zertrampelt statt zur Blüte entfaltet werden. In dem Garten im Rhododendronpark existieren zahlreiche Pflanzen nebeneinander, ob blühend oder grün, ob aus Europa, Asien oder einem anderen Teil der Erde, und bilden gemeinsam eine Einheit. Diese friedliche Vielfalt wird ergänzt von Bronzebändern am Wegesrand, die zur Auseinandersetzung mit der Menschenrechtserklärung herausfordern.“

Mit einem klaren Bekenntnis schloss der Bürgerschaftspräsident: „Wir in Bremen bekennen uns ausdrücklich zu den UN-Millenniums-Entwicklungszielen. Darin enthalten sind Kampf gegen Armut, Initiativen für Gleichberechtigung und Bildung und eben auch die Menschenrechtsfrage. Wir stehen also in der Pflicht jenen Menschen gegenüber, denen Recht und Gerechtigkeit verwehrt werden.“