Freitag, 01. Juni 2018

"Wir diskutieren, aber wir bleiben Freunde"

Anlässlich des 70. Jahrestags der Gründung Israels und des 30-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Bremen mit Haifa hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft mit Unterstützung der Bremischen Bürgerschaft zwei junge Menschen aus Haifa nach Bremen eingeladen: Lorraine Jiryes und Or Goren besuchen die Abschlussklasse der Leo-Baeck-Schule, eine Reformschule mit internationalen Verbindungen für Kinder und Jugendliche aller Bevölkerungs- und Religionsgruppen.

Or Goren und Lorraine Jiryes

Während ihres Aufenthalts in Bremen waren die beiden unter anderem im Schulzentrum Lange Reihe, im Gymnaisum Links der Weser und im Hermann-Böse-Gymnasium zu Gast, um dort mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. Heute trafen sie außerdem Bürgerschaftspräsident Christian Weber, um von ihren Begegnungen zu berichten. Die Bürgerschaft hatte die Reise, die die Deutsch-Israelische Gesellschaft initiiert hatte, finanziell unterstützt.

"In unserer Schuler sind die meisten Schülerinnen und Schüler jüdischen Glaubens. Ich bin dort als arabische Christin in der Minderheit. Doch bei uns werden keine Unterschiede zwischen den Kulturen gemacht - auch wenn wir nicht in allen Dingen einer Meinung sind, so sind wir trotzdem Freunde", berichtete Lorraine Jiryes dem Bürgerschaftspräsidenten. 

Lorraine Jiryes ist als soziale Aktivistin innerhalb und außerhalb der Schule bekannt. Für ihr Engagement in veschiedensten Bevölkerungsgruppen wurde sie bereits mit dem Ramon Award ausgezeichnet. Mit diesem Preis fördert die israelische Ramon Foundation Jugendliche, die "außerordentliche Leistungen für die Gesellschaft" erbracht haben.

Or Goren, der bereits jetzt in der Jugendorganisation der Israelischen Arbeitspartei aktiv ist, möchte später gerne Diplomat werden. "Wir wollen hier in Bremen in unseren Gesprächen eine israelische Perspektive präsentieren, aber niemals anderen eine politische Meinung aufdrängen." Das Interesse der Schülerinnen und Schüler an der politischen Situation in Israel habe ihn positiv überrascht, so Goren.

"Lorraine und Or stehen in meinen Augen für eine hoffnungsvolle Zukunft, in der auch in Israel Menschen verschiedener Herkunft und Religionsangehörigkeit friedlich zusammenleben können", sagte Bürgerschaftspräsident Christian Weber.