Freitag, 14. Juli 2017

Weber setzt Hoffnungen auf Horst Köhler im Westsahara-Konflikt

Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat heute (14. Juli) den neuen Vertreter der Frente Polisario in Deutschland, Alien Habib Kentaui, empfangen und sich im Gespräch besorgt über die Situation in der Westsahara geäußert. Er sprach sich für eine zügige Umsetzung des UN-Referendums in der Region aus. Eine Entscheidung darüber möglichst noch in diesem Jahr sei erstrebenswert, um den wieder stärker eskalierenden Streit um die Zukunft des von Marokko besetzten Gebietes zu beenden. Er setze große Hoffnungen auf das diplomatische Geschick des neuen UN-Sonderbeauftragten für die Westsahara, Bundespräsident a.D. Horst Köhler, betonte Weber.

Er und Kentaui sowie Manfred O. Hinz, Sprecher des Kuratoriums des Vereins Freiheit für die Westsahara, sahen einen weiteren Hoffnungsschimmer in den enger werdenden Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland. Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel könnten gemeinsam europäischen Druck auf Marokko organisieren. In der Vergangenheit hatte sich Paris immer wieder demonstrativ an die Seite des Königreichs im Nordwesten Afrikas gestellt. Seit 1991 planen die Vereinten Nationen eine Volksabstimmung in der Westsahara. Ein Hauptproblem ist die Identifizierung der Stimmberechtigten. Eine friedliche Lösung, meinte Alien Habib Kentaui, sei nur noch über internationalen Druck zu erreichen. Weil die Unzufriedenheit unter den Sahrauis wachse, sei die Alternative, wenn auch eine schlechte, ein neuer Krieg zwischen der marokkanischen Armee und der Frente Polisario, die vor 26 Jahren einen Waffenstillstand vereinbart hatten.

Das Foto zeigt Weber und Kentaui sowie dessen Vorgänger Mohamed El Mamun. Im Hintergrund Mitglieder des Kuratoriums des Vereins Freiheit für die Westsahara, dessen Schirmherr der Bürgerschaftspräsident ist.  


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