Freitag, 31. Mai 2013

Gedenkveranstaltung für die Bremer Opfer der NS-Psychiatrie und Gesundheitspolitik / Präsident Weber erinnerte an die Gräueltaten im Namen der Medizin

v. re.: Prof. Dr. Jörg Zimmermann, Leiter des Zentrums für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Klinikverbund Gesundheit Nord, Achim Tischer, Leiter des Krankenhausmuseums ("Kulturambulanz"), Bürgerschaftspräsident Christian Weber

Bei einer Gedenkveranstaltung am Mahnmahl "Irrstern" im Park des Klinikums Bremen-Ost erinnerte Bürgerschaftspräsident Christian Weber am Donnerstag Abend an die schrecklichen Ereignisse während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. "Auch von diesem Gelände gingen Zwangssterilisationen und Deportationen von psychisch Kranken in die Euthanasie aus", sagte der Präsident. "Die Verbrechen unter dem Zeichen der „Rassenhygiene“ und von „unwertem Leben“ wurden auch in unserer Stadt über Jahrzehnte verschwiegen. Dieses Mahnmal soll die Psychiatrie-Opfer einer barbarischen NS-Medizin unvergesslich machen. " Man dürfe die Euthanasie-Gräuel nie wieder zulassen. Das Mahnmal stehe auch für das Leben, es solle die Auseinandersetzung mit grundlegenden ethisch-moralischen Fragen in der Medizin heute und in der Zukunft fördern.
Einem Krankenhaus werde wertvolles Leben anvertraut; dies gelte es zu schützen. "Menschen und Völker verachtende Parolen haben hier keinen Platz, übrigens in der ganzen Stadt nicht!", sagte der Präsident.