Donnerstag, 03. Mai 2012

Ausschuss befragt Chefarzt der Neonatologie des Klinikums Barmbek

In seiner heutigen (3. Mai) 16. öffentlichen Beweisaufnahme hat der Untersuchungsausschuss „Krankenhauskeime“ Dr. Reinhard Laux, Chefarzt der Neonatologie des Klinikums Barmbek in Hamburg, befragt. Auf der dortigen Station hatte es 2011 ebenfalls einen Ausbruch von ESBL-bildenden Klebsiellen gegeben. Insgesamt 22 Kinder seien besiedelt gewesen, Todesfälle habe es keine gegeben. Dr. Laux schilderte dem Ausschuss ausführlich, wie seine Station mit der Situation umgegangen ist, nachdem bei einem ersten Kind das Bakterium gefunden worden war. Das Gesundheitsamt sei einbezogen worden, nachdem aufgrund der Laborbefunde ein Ausbruch erkennbar gewesen sei. Die Quelle des Ausbruchs wurde auch im Klinikum Barmbek trotz umfangreicher Umgebungsuntersuchungen, Abstrichen bei Eltern und eines Personalscreenings nicht gefunden. Die verstärkten Schutzmaßnahmen auf der Station hätten jedoch mit der Zeit gegriffen.

Der Ausschuss befragte Dr. Laux zum Personalschlüssel und zu den durchgeführten Hygienemaßnahmen und zu den Hygieneverantwortlichen der Klinik. Verbesserungen, so Dr. Laux, seien auf diesem Gebiet im Zuge des Ausbruchs eingeführt worden, seien aber sicher noch optimierbar. Ein zu hermetisches Hygieneregiment gehe jedoch auf Kosten des ebenso wichtigen Eltern-Kind-Kontakts und müsse stets abgewogen werden. Auch Dr. Laux erklärte, wie andere vom Ausschuss gehörte Experten ebenso, dass die Zentralisierung der Neonatologie sinnvoll sei.