Dienstag, 02. Oktober 2012

Personenwahl beeinflusst den Wahlkampf erheblich

Hausbesuche, Straßenwahlkampf , Internet – bei der letzten Bürgerschaftswahl wurden die Kandidaten zum Teil sehr kreativ, um ihre Wähler zu mobilisieren. Der Grund: Das geänderte Bremer Wahlrecht erlaubte erstmals die Direktwahl von Personen. Da lohnte es sich aus Sicht der Kandidaten offenbar, mit eigenen Wahlkampfmethoden und - materialien auf "ihre" Wähler zuzugehen.Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Bremen. Das Profil derjenigen, die relativ viele Personenstimmen erhalten haben, reicht vom Jugend- und Migrantenkandidaten, über die erfolgreiche Beiratskandidatin bis hin zum Straßenwahlkämpfer und ‚Exoten‘.


Autor der Studie "Bürgerschaftswahlkampf zwischen persönlichem Einsatz und Parteienwahlkampf" ist Dr. Jan-Hendrik Kamlage vom Arbeitsbereich Wahl-, Parteien- und Partizipationsforschung. Er hat mit mehreren Abgeordneten aller in der Bremischen Bürgerschaft vertretenen Parteien Interviews durchgeführt. Das Ergebnis seiner Befragung zeigt, dass das neue Bremer Wahlrecht mit der Möglichkeit der Personenwahl den Wahlkampf der Parteien und der Bewerberinnen und Bewerber erheblich beeinflusst hat. Die vor kurzem veröffentlichte Studie knüpft an die Analyse des neuen Wahlrechts an, die eine Gruppe unter Leitung des Bremer Politikwissenschaftlers Prof. Lothar Probst bereits Anfang des Jahres vorgelegt hat.