Montag, 08. Oktober 2012

Präsident: "Politik muss Spaß machen!"

Freude an der Politik sei die beste Voraussetzung für politisches Engagement, sagte der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, am Montag zu den Jugendlichen, die sich zum Start von "Jugend im Parlament" im Plenarsaal im Haus der Bürgerschaft versammelt hatten. Statt die Schulbank zu drücken, erhielten die Jugendlichen am ersten Tag der Veranstaltung Informationen über Parlamentarismus und Demokratie und stimmten über die Themen für die Aktuelle Stunde ab. Der Präsident ermunterte die Teilnehmenden, die Chance ausgiebig zu nutzen, ihre Themen in einem Parlament kontrovers zu diskutieren und anschließend in die Bürgerschaft einbringen zu können. Er hoffe, dass dies die "Lust auf Politik" bei den Anwesenden noch verstärke und sie sich auch in Zukunft aktiv oder als Wähler in die Politik einbringen würden.

Der Bremer Politikwissenschaftler Prof. Lothar Probst referierte im Anschluss über die Bedeutung des Parlaments in der Demokratie. Auch er appellierte an die 14 bis 18Jährigen, sich in die Politik einzubringen. Zur Zeit seien nur fünf Prozent der Bürgerschaftsabgeordneten in Bremen unter 25 Jahre alt. Heike Blanck, Beauftragte der Senatskanzlei für Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen, informierte im Anschluss über Partizipation in den Jugendbeiräten im Stadtteil. Für die Debatte in der Aktuellen Stunde, die am Dienstag um ca. 16.00 Uhr stattfindet, entschieden sich die Jugendlichen für die Themen Mindestlohn und Legalisierung von Cannabis.

Für die Gründung von Ausschüssen wählten die Jugendlichen in einer Abstimmung folgende vier Themen: Abi-Stress in 12 Jahren/Einheitsabitur - welche Chancen haben Bremer SchülerInnen?

Inklusion - ja wie denn, ohne ausreichend viele Lehrkräfte?

Arme Kinder bringen's nicht. Warum ist deren Erfolg gerade in Bremen und Bremerhaven so schwierig?

Verschuldung bei Jugendlichen - Mobilkosten und Wettschulden. Wer schützt uns?

In den Ausschüssen wird es am Mittwoch Expertenanhörungen mit "echten" Fachleuten geben.