Mittwoch, 05. Februar 2014

Eröffnung der Ausstellung "Versöhnung im Alleingang"

Präsident Weber spricht zur Eröffnung der Ausstellung.

Parlamentspräsident Christian Weber hat am Dienstagabend die neue Ausstellung "Versöhnung im Alleingang" in den Räumen der Bremischen Bürgerschaft eröffnet.
Die Gemeinschaftsarbeit des Kulturhauses Walle und des Journalisten Helmut Dachale befasst sich mit den so genannten "Blockland-Morden" im November 1945. Ehemalige polnische Zwangsarbeiter überfielen in der Nacht den Hof der Familie Hamelmann. Zwölf Menschen wurden bei diesem Raubzug getötet, lediglich der Vater Wilhelm Hamelmann überlebte schwer verletzt.
Nach der Ergreifung der Täter flammte die Debatte über eine Einführung der Todesstrafe wieder auf - nur das überlebende Opfer setzte sich Zeit seines Lebens für die Täter und deren Entlassung aus der Haft ein. Auf die damals gestellte Frage, ob hier Täter und Opfer die Rollen getauscht hätten, ging auch Präsident Weber in seinem Grußwort ein: "Der Holocaust kann und darf in keinster Weise durch Einfühlungsvermögen in das Schicksal der schuldigen Deutschen relativiert werden, er ist durch nichts und gar nichts zu verharmlosen, geschweige denn zu entschuldigen."

Die Ausstellung ist noch bis Ende Februar in der Mitelhalle im Haus der Bürgerschaft zu besichtigen.