Donnerstag, 17. November 2022

Bürgerschaft beteiligt sich an "Cities for Life"

Die Abgeordneten der Bremischen Bürgerschaft haben sich auch in diesem Jahr wieder an der Aktion "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" von Amnesty International beteiligt. Vor dem Parlamentsgebäude erinnerten sie bei einer Gedenkveranstaltung an die Menschen, die im vergangenen Jahr hingerichtet wurden. Abgeordnete stellten die Biographien von zehn Menschen vor, die derzeit inhaftiert sind und denen die Todesstrafe droht.

Frank Imhoff spricht bei der Aktion vor dem Haus. Er hält ein Mikrofon in der Hand und trägt einen schwarzen Mantel. Im Hintergrund sind Abgeordnete und Mitglieder von amnesty international zu sehen, die Schautafeln auf Staffeleien zeigen.

"Die Zahl der Hinrichtungen weltweit hat im vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen, und dieser Entwicklung dürfen wir nicht tatenlos zusehen", so Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff in seiner Rede. "Wir dürfen nie vergessen: Die Todesstrafe ist ein Akt der Rache. Sie ist unvereinbar mit unserer Vorstellung von Menschenrechten und Demokratie."

Abgeordnete enthüllten im Anschluss großformatige Fotos von Menschen, die zum Tode verurteilt wurden und für deren Rettung sich amnesty international einsetzt:

  • Mohamed Benhlima in Algerien
  • Zahra Sedighi-Hamadani im Iran
  • Abdullah al-Huwaiti in Saudi Arabien
  • Hareth Hamid, Abdelkhaleq Amran, Akram al-Walidi und Tawfiq al-Mansouri im Jemen
  • Brite Aiden Aslin, der Marrokaner Saadun Brahim und der Brite
    Shaun Pinner in der international nicht anerkannten "Volksrepublik Donezk"

Die Bewegung "Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe" wurde 2002 von der Bruderschaft Sant'Egidio in Rom ins Leben gerufen. Inzwischen haben sich weltweit mehr als 2.400 Städte dieser Bewegung angeschlossen, in Deutschland sind es knapp 200 Städte, darunter Bremen. Der eigentliche Aktionstag ist der 30. November in Erinnerung an das Jahr 1786, als das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt die Todesstrafe abschaffte. In Bremen wird die Aktion in die Sitzungswoche des Parlaments vorverlegt.

Mindestens 579 Menschen sind im Jahr 2021 weltweit in mindestens 18 Ländern hingerichtet worden. Die drei Länder Iran, Ägypten und Saudi-Arabien waren dabei für 80 Prozent aller bekannt gewordenen Hinrichtungen verantwortlich. Nicht enthalten in diesen Zahlen ist die Volksrepublik China. Da in China die Todesstrafe Staatsgeheimnis ist, fehlen genaue Zahlen. Amnesty International schätzt die Zahl auf mehrere Tausend.