Mittwoch, 10. November 2021

Antrittsbesuch des irischen Botschafters

Ein paar Anläufe hat es gebraucht, jetzt hat es geklappt: Wegen Corona musste der Antrittsbesuch des irischen Botschafters bereits mehrmals verschoben werden. Nun konnte Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff den Botschafter Dr. Nicholas O'Brien endlich im Haus der Bürgerschaft begrüßen. O'Brien trat im August 2019 sein Amt als Botschafter Irlands in der Bundesrepublik Deutschland in Berlin an. Zuvor war er von 2014 bis 2019 als Generaldirektor für EU- und internationale Angelegenheiten im Finanzministerium in Dublin tätig. Von 2011 bis 2014 war er diplomatischer Berater des Finanzministers.

Botschafter Nicholas O'Brian im Gespräch mit Frank Imhoff im Plenarsaal.

Die deutsch-irische Freundschaft reicht weit zurück: Irland und Deutschland feierten 2019 90 Jahre diplomatische Beziehungen. Und der Legende nach soll sich St. Kilian sogar bereits im Jahr 686 von seiner Heimat Canvan ins weit entfernte Würzburg aufgemacht haben. Bremen und Irland verbinden eher neuzeitliche Beziehungen: Irland ist ein beständiger Handelspartner Bremens. Rund 120 Firmen aus Bremen und Bremerhaven unterhalten aktuell Handelsbeziehungen mit der grünen Insel.

Im Gespräch, an dem auch Susanne Grobien als Vorsitzende des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten, internationale Kontakte und Entwicklungszusammenarbeit der Bremischen Bürgerschaft teilnahm, ging es unter anderem um die Bewältigung der Corona-Pandemie. Irland war von einem besonders harten Lockdown betroffen, der den Bürger:innen zeitweise nur einen Bewegungsradius von zwei Kilometern erlaubte. Wirtschaftlich sei das Land aber gut durch die Pandemie gekommen, so O'Brien.

Natürlich kam bei dem Austausch auch der Brexit zur Sprache, der Irland mit seiner direkten Grenze zu Großbritannien unmittelbar betrifft. Imhoff unterstrich die Bedeutung der europäischen Union: "Europa geht uns alle an. Wir sind nicht nur einen Wirtschafts-Union, sondern eine Werte-Union." Auch den Nordirlandkonflikt, der 1998 mit dem Karfreitagsabkommen offiziell beigelegt wurde, beaobachtet der Botschafter mit Sorge: "Der Friedensprozess in Nordirland ist sehr fragil", stellte O'Brien fest.

Heiter ging es dann zu als sich Imhoff als Landwirt besonders für den hohen Absatz von irischer Butter interessierte. Offenbar werden 20 Prozent der bekannten irischen Buttermarke nach Deutschland exportiert. Botschafter O'Brien kommentierte: "Das ist unsere Stärke."