Mittwoch, 21. Februar 2024

Grotheer auf Antrittsbesuch in Riga

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer ist heute in der lettischen Hauptstadt Riga mit der stellvertretenden Bürgermeisterin Linda Ozola und Zanda Kalnina-Lukaševica, Vizepräsidentin des lettischen Parlaments, zusammengetroffen. Es ist Grotheers offizieller Antrittsbesuch in Bremens Partnerstadt.

Linda Ozola und Antje Grotheer

Linda Ozola, Antje Grotheer (Diana Spiridovska/Riga City Council)

Jana Simanovska, Zanda Kalnina-Lukaševica und Antje Grotheer

Jana Simanovska, Zanda Kalnina-Lukaševica, Antje Grotheer (Reinis Inkens/Saeima)

Das Gespräch mit der Bürgermeisterin drehte sich vorrangig um Fragen der Gleichberechtigung. Rund ein Drittel der Abgeordneten der Saeima, des Parlaments der Republik Lettland, seien Frauen, berichtete Ozola, ohne dass dies besonderer Bestrebungen bedürfe, was auch an den Konditionen für die Elternzeit in Lettland liege. Grotheer und Ozola stimmten darin überein, dass für Frauen der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Elternzeit attraktiver gemacht werden müsse, gerade vor dem Eindruck des zunehmenden Fachkräftemangels. Auch außen- bzw. sicherheitspolitische Aspekte wurden berührt: Die Solidarität mit der Ukraine in der Bevölkerung sei groß, das Unbehagen gegenüber dem Nachbarn Russland ebenso, berichtete Ozola, denn Lettland wolle nie wieder von Russland beherrscht werden: "Die Menschen in der Ukraine kämpfen nicht nur für sich, sie kämpfen für Europa."

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war auch Thema im anschließenden Treffen mit den Abgeordneten Zanda Kalnina-Lukaševica (seit 2022 Vizepräsidentin der Saeima) und Jana Simanovska. Beide berichteten von den Schicksalen ukrainischer Kinder, die nach Russland verschleppt und dort zur Adoption freigegeben worden seien. Teilweise seien diese Kinder schon in einem Alter, in dem sie bald ins russische Militär eingezogen werden könnten, um dort gegen ihre Landsleute zu kämpfen. Grotheer sagte zu, diesen Aspekt stärker in die Debatten in Deutschland einzubringen.

Grotheer: "Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, Verbundenheit untereinander und Unterstützung für die Ukraine zu zeigen! Überall in Lettland sieht man ukrainische Flaggen, die Solidarität in der Bevölkerung ist groß. Bremens Partnerschaft mit Riga besteht seit fast 40 Jahren – nicht nur aus diesem Grund ist es für mich selbstverständlich, dass wir eine gemeinsame Antwort auf die russische Aggression finden müssen."

Im Rahmen ihres Aufenthalts besichtigt Antje Grotheer unter anderem die Children Hospital Foundation, die Hilfsorganisation Ziedot.lv und die Žanis-Lipke-Gedenkstätte.