Friday, 20. November 2020

"Behindertenparlament EXTRA" tagt in Halle 7

Auch das Bremer Behindertenparlament, das traditionell am Jahresende tagt, muss auf die Corona-Pandemie reagieren: Die 26. Ausgabe konnte heute (20.11.) nur im kleinen Kreis als Diskussionsrunde stattfinden. Der Präsident des Behindertenparlaments, Dr. Joachim Steinbrück, diskutierte mit seinen Gästen die Bedeutung von Teilhabe in diesen Zeiten. Die Bürgerschaft stellte wie üblich ihren Plenarsaal zur Verfügung, in diesem Fall Halle 7 auf der Bürgerweide.

Arne Frankenstein diskutiert im Behindertenparlament

Arne Frankenstein in der Diskussion

Die traditionelle Übergabe der Glocke des Bürgerschaftspräsidenten an den Präsidenten des Behindertenparlaments gab es aber auch dieses Mal: In seinem Grußwort mahnte Frank Imhoff Solidarität an - die Belange von Menschen mit Behinderungen dürften in dieser herausfordernden Zeit nicht vergessen werden. "Für uns als Gesellschaft gilt: Wir müssen besonders Schutzbedürftigen helfen. Wir sollten aufeinander aufpassen und uns unterstützen. Gerade jetzt, gerade in solchen Zeiten", so Imhoff.

Der Verlauf der anschließenden Gesprächsrunde war stark von der Corona-Pandemie geprägt. Bremens Landesbehindertenbeauftragter Arne Frankenstein ging in diesem Zusammenhang auf Atteste ein, die von der Pflicht zum Tragen einer Maske befreien. Atteste von Ärzten würden leider häufig nicht ohne Weiteres anerkannt, was für Menschen mit Behinderungen, die überdurchschnittlich oft keine Maske tragen könnten, eine zusätzliche Diskriminierung bedeute. Hier sei der Gesetzgeber gefragt, ein allgemein gültiges, amtliches Attest auszustellen.

Im Ende der Veranstaltung überreichte Dr. Steinbrück Parlamentspräsident Imhoff und Sozialstaatsrat Fries die Resolutionen, die das Parlament an diesem Tag eigentlich im großen Kreis hatte beraten wollen.

Der komplette Text der Resolutionen steht auf der Website der Landesarbeitsgemeinschaft Selbshilfe Bremen zur Verfügung.