Sonntag, 24. Januar 2021

Schweigeminute für die Opfer des Nationalsozialismus

Die Bremische Bürgerschaft hat heute mit einer Schweigeminute an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Präsident Frank Imhoff erinnerte zu Beginn der Plenarsitzung an die Befreiung des Vernichtungslagers Ausschwitz-Birkenau durch die Rote Armee heute vor 76 Jahren: "Der Krieg und das Leid auch in den Lagern in und um Bremen waren damit aber noch nicht vorbei."

Präsident Imhoff weiter: "Aufgrund der Corona-Pandemie können viele Gedenkveranstaltungen in diesem Jahr nicht so stattfinden wie ursprünglich geplant. Durch Corona ist aber sichtbarer geworden, wie sehr Antisemitismus noch immer in unserer Gesellschaft verbreitet ist: Auf Anti-Corona-Demonstrationen werden Verschwörungsmythen verbreitet. Die Corona-Maßnahmen werden mit der NS-Diktatur verglichen und der Holocaust wird relativiert. Das ist unfassbar schrecklich und beschämend."

Mit der Schweigeminute setzt die Bremische Bürgerschaft ein Zeichen gegen Antisemitismus, gegen das Vergessen und als Mahnung für die Zukunft. Der 27. Januar ist in Deutschland seit 1996 ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Er wurde 2005 von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.