Friday, 17. January 2020

50. Kunststipendiat zeigt seine Arbeiten

Die Bremische Bürgerschaft freut sich über eine runde Zahl: Seit heute präsentiert der 50. Stipendiat des Bremer Kunststipendiums, Sphephelo Mnguni aus der Partnerstadt Durban, seine Arbeiten. Darunter sind auch Bilder, die der Künstler während seines dreimonatigen Aufenthalts in der Hansestadt angefertigt hat. Da die Ausstellungsfläche im Parlamentsgebäude weiterhin nicht zur Verfügung steht, wird die Ausstellung in den Räumen des EuropaPunktBremen gezeigt.

Frank Imhoff bei der Eröffnung

Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff eröffnete heute (20. Januar) die kleine Ausstellung. Auf die Zahl von 50 vergebenen Stipendien könne man zurecht stolz sein. Zudem sei der internationale Austausch für die geförderten Künstlerinnen und Künstler, aber auch für Bremen von unschätzbarem Wert.

Sphephelo Mnguni wurde 1990 im Umlazi Township in Durban geboren. Nach der Schule erhielt er 2010 durch ein Kunstprogramm des Kulturzentrums BAT Center eine Grundausbildung als Künstler. Von 2011 bis 2012 nahm er an einem Förderprogramm des African Art Center innerhalb der Universität Durban teil und begann danach dort ein Studium der Freien Kunst, das er 2016 mit dem Bachelor abschloss.

Sphephelo Mnguni ist Maler. Er arbeitet vorwiegend mit Acryl oder in Mischtechnik auf Leinwand oder Papier, macht aber auch Wandmalereien, Videoprojektionen oder Installationen. Die Farbe in seinen Werken, oft mit breitem, schnellem Pinselstrich aufgetragen, ist intensiv und kontrastreich. Häufig fügt er seinen Motiven handschriftlich Wörter oder Textpassagen hinzu, die einerseits rhythmische Muster bilden, andererseits aber auch Gedanken oder Arbeitsabläufe festhalten.

Sphephelo Mnguni ist ein politisch denkender Künstler. Ihn beschäftigt vor allem die Benachteiligung der schwarzen Bevölkerung Südafrikas nach der Apartheid, deren Ursachen er zu ergründen versucht. Auch wenn er manchmal in seinen Bildern tatsächliche Diskriminierung festhält, etwa bei Polizeieinsätzen, ist Sphephelo Mnguni grundsätzlich positiv eingestellt und versucht vielmehr, Aufmerksamkeit auf bedeutende Schwarze zu lenken, um sie als Vorbilder hervorzuheben. So zum Beispiel Okwui Enwezor aus Nigeria, ehemaliger Leiter der documenta 11 in Kassel und späterer Direktor des Hauses der Kunst in München.

Die Ausstellung kann noch bis einschließlich 30. Januar zu den Öffnungszeiten des EuropaPunktBremen besichtigt werden.

Das Bremer Kunststipendium wird von der Bremischen Bürgerschaft und der Bremer Heimstiftung an Künstlerinnen und Künstler aus Partnerstädten Bremens vergeben. Es bietet ihnen die Möglichkeit für die Dauer von drei bis fünf Monaten Bremen, seine Kultur und seine Institutionen kennen zu lernen, Kontakte zu Kollegen vor Ort zu knüpfen und Anregungen für Ihre eigene künstlerische Arbeit zu bekommen.