Thursday, 07. October 2021

100 Jahre Arbeitnehmerkammer - Ausstellung in der Bürgerschaft

Die Bremer Arbeitnehmerkammer feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. 1921, in den Gründungsjahren der Weimarer Republik, wurde sie - damals noch als Angestellten- und Arbeiterkammer - auf Beschluss der Bremischen Bürgerschaft ins Leben gerufen. Eine Ausstellung, die jetzt im Parlament zu sehen ist, blickt auf dieses Jahrhundert bewegter Geschichte der ersten institutionalisierten Vertretung von Beschäftigten in Deutschland zurück.

Ausstellung in der Mittelhalle

"Man mag die Kammer wohlwollend oder kritisch sehen – zur Freien Hansestadt gehört sie dazu", so Präsident Imhoff bei der Eröffnung der Ausstellung. Und was vor 100 Jahren mit nur einem Sekretär und einer Bürogehilfin begonnen habe, sei mittlerweile ein Dienstleister in vielen Bereichen: "Ob rechtlicher Beistand gefragt ist, die Gleichstellung von Frau und Mann, ob Digitalisierung, Auszubildende, Berufsabschlüsse oder die Weiterbildung, ob Unterstützung im Steuerrecht gewünscht wird, ob es um Berufskrankheiten geht – die Kammer hat auf diesen vielen Feldern Hilfe im Angebot."

Die Ausstellung anlässlich des Jubiläums bietet anhand von Filmen und Schautafeln Einblicke in die Themenkomplexe Pflege, Wissenschaft, Handwerk, Einzelhandel und die Arbeit im Hafen und zeigt, wie sich die Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen über die Jahrzehnte verändert haben. Was für ein Knochenjob die Arbeit im Hafen noch in den 1950er-Jahren war, erfahren Besucher:innen der Ausstellung über Hafenarbeiter Fiete. Arbeitsschutz war damals fast noch ein Fremdwort. 30 Kilo schwere Kaffeesäcke mussten geschleppt werden, auch loser Asbest wurde transportiert. Tödliche Unfälle waren keine Seltenheit.

Noch bis 3. November kann die Ausstellung in der Mittelhalle der Bürgerschaft montags bis freitags von 10-18 Uhr besucht werden. Hinweis: Im Bürgerschaftsgebäude gilt die 3G-Regel sowie Maskenpflicht.