Montag, 13. Juli 2020

Imhoff weiht Gedenkstein in Riga ein

Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff hat am Mittwoch (14. Juli) bei einer Zeremonie in Bremens Partnerstadt Riga einen Gedenkstein eingeweiht. „Dieser Stein ist ein Geschenk für unsere Partnerstadt. Wir wollen damit zeigen, dass es uns in Bremen nicht egal ist, was hier vor etwa 80 Jahren passiert ist. Es ist eine Mahnung“, so Imhoff.

Der Stein soll an die im Holocaust ermordeten Juden in Lettland erinnern. Mehr als 25.000 von ihnen wurden innerhalb weniger Tage 1941 in einem Wald vor Riga erschossen, um im Ghetto der Stadt Platz für die deportierten Juden aus Deutschland und Österreich zu machen. Imhoff: „Ich bin der festen Überzeugung, dass solche Verbrechen immer aufs Neue der Erinnerung bedürfen. Heute mehr denn je. Antisemitische Angriffe dürfen wir nicht hinnehmen. Der Stein ist eine Botschaft der Bremerinnen und Bremer. Sie zeigen damit nicht nur Interesse an der Vergangenheit, sondern sie leiten aus der Erinnerung auch eine Verpflichtung ab: alles zu tun, damit sich so etwas nicht wiederholt.“

Edvins Balsevics, Leiter der Interimsverwaltung der Stadt Riga: „Heute eröffnen wir ein wichtiges Gedenkzeichen. Dafür möchte ich mich aufrichtig bedenken. Dies ist unser gemeinsamer Schritt zum Sieg der Menschlichkeit. Ich freue mich über die feste Zusammenarbeit zwischen Riga und Bremen und dass wir diesen Gedenkstein im 35. Jahr unsere Partnerschaft einweihen können.“

Bereits vor einem Jahr wurde der Gedenkstein in Bremen vom Landesrabbiner Natanel Teitelbaum geweiht. Jetzt steht er vor dem Museum des Rigaer Ghettos und des Holocausts in Lettland. In vier Sprachen (Hebräisch, Lettisch, Englisch und Deutsch) heißt es darauf: „In Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten und ihren Helfern an der jüdischen Bevölkerung Lettlands in den Jahren 1941–1945 - die Bürgerinnen und Bürger von Bremen.“

Der Bremer Künstler Chris Steinbrecher hatte vor vier Jahren die Idee für den Gedenkstein. "Für mich ist heute ein besonderer Tag. Seit Jahren versuchen wir, die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs an den Juden, Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und Bürgern der besetzten Länder mit Mahnmalen zu thematisieren." Der Monolith aus Wesersandstein wurde komplett aus Spenden finanziert. Gestaltet wurde er vom Steinmetzen Ronald Winter.