Dienstag, 20. September 2022

Antrittsbesuch des brasilianischen Botschafters

Bürgerschaftsvizepräsidentin Sülmez Dogan konnte heute Roberto Jaguaribe Gomes de Mattos, Botschafter der Föderativen Republik Brasilien, zum Antrittsbesuch im Parlamentsgebäude am Markt begrüßen. Seit Februar 2019 vertritt Jaguaribe in dieser Funktion sein Heimatland in Berlin. Zuvor war der langjährige Diplomat unter anderem als Botschafter in China und Großbritannien tätig. Begleitet wurde er bei seinem Besuch von Honorarkonsul Haro Helms.

Vizepräsidentin Dogan begrüßt den Botschafter Brasiliens (links) und Honorarkonsul Haro Helms.

Im Mittelpunkt des Gespräches stand die weltweite Energiekrise. Der Botschafter berichtete, dass in Brasilien bereits heute 50 Prozent des Energieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden könne. Die Ölkrise in den 70er Jahren habe das Land ohne eigene Öl-Vorkommen damals gezwungen, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen. Als eines der größten Anbaugebiete von Zuckerrohr habe Brasilien daraus Ethanol gewonnen und schon dieses als Antrieb für ihre Fahrzeuge benutzt, so Roberto Jaguaribe Gomes de Mattos.

Heute werde viel Energie aus Wasser- und Windkraft erzeugt, das Land setze außerdem auf die Entwicklung und den Ausbau von Wasserstoff. Vizepräsident Sülmez Dogan unterstrich: "Für Klima- und Umweltschutz braucht es Weitsicht, aber auch den Mut für neue Wege und Kreativität."

Brasilien ist der weltweit größte Exporteur für Soja, Bremen sei auch deswegen als Hafenstadt die wichtigste Handelsstadt in Nordeutschland, so der Botschafter. Trotzdem werden nur rund 8 Prozent der Gesamtfläche des Landes für Landwirtschaft genutzt.

Ein Anliegen ist Roberto Jaguaribe Gomes de Mattos die Beendigung der illegalen Abholzung des Regenwaldes im Amazonas-Gebiet. Bei der Klimakonferenz in Glasgow im Jahr 2021 hatten sich 105 Länder verpflichtet, die Abholzung von Wäldern zu beenden, um die globale Erwärmung einzudämmen. Brasilien will die illegale Abholzung des Regenwaldes bis 2028 zu beenden. Problematisch sei dabei, dass das Amazonas-Gebiet nicht allein zu Brasilien gehöre, sondern sich auf mehrere Anrainer-Staaten erstreckt.