Friday, 22. February 2013

Heute letzter Ausstellungstag des Kunststipendiaten Emre Meydan

Präsident Weber und Emre Meydan eröffnen die Ausstellung im Foyer der Bürgerschaft.

Emre Meydan aus Izmir ist der diesjährige Kunststipendiat der Bremischen Bürgerschaft und der Bremer Heimstiftung.Seine Ausstellung wird vom 5. bis zum 22. Februar 2013 im Foyer der Bremischen Bürgerschaft gezeigt. 

Das Bremer Kunststipendium wird von der Bremischen Bürgerschaft und der Bremer Heimstiftung an Künstlerinnen und Künstler aus Partnerstädten Bremens vergeben. Es bietet ihnen die Möglichkeit, für die Dauer von drei bis fünf Monaten Bremen und seine Institutionen kennen zu lernen, Kontakte zu Kollegen vor Ort zu knüpfen und Anregungen für Ihre künstlerische Arbeit zu bekommen.

Emre Meydan, der im Oktober letzten Jahres nach Bremen kam, wurde 1982 in Ankara geboren und zog mit seiner Familie 1994 nach Izmir. An der dortigen Dokuz Eylul-Universität studierte er von 2006 bis 2010 Malerei im Fachbereich Bildende Kunst und schloss sein Studium mit dem Diplom ab. Seither arbeitet er an einem weiterführenden Abschluss als Meisterschüler.

Ursprünglich naturalistisch, sind die Bilder von Emre Meydan in den letzten Jahren immer stärker abstrahiert worden, ohne den Gegenstandsbezug aufzugeben. Längere Zeit hat er sich besonders mit Innenräumen beschäftigt, wobei ihm vor allem das eigene Atelier als Thema diente. Es folgten Landschaften, die ebenfalls immer stärker abstrahierter wurden, große und kleine Formate in feinen, differenzierten Farbtönen. Schließlich greift er das Motiv des Interieurs in seinen neusten Arbeiten wieder auf.

Parallel zur Malerei beschäftigt er sich seit 2009 intensiv auch mit Fotografie. Diese betreibt er als selbständiges Medium mit eigenem Charakter, so zum Beispiel in seinem fotografischen Tagebuch aus Bremen. Mit zwei Kameras – einer digitalen und einer mit klassischem Schwarz-Weiß-Film - ausgerüstet, macht er täglich zwischen 50 und 100 Fotos. Täglich wählt er eines davon aus, das er jeden Abend auf seiner Internetseite einstellt. Es sind besondere Blicke, nicht nur auf die Stadtlandschaft am Fluss oder im Grünen, sondern auch auf unscheinbare Details, die durch seinen Blick surreale, verfremdende Wirkung erzielen und die Betrachter irritieren und neugierig machen.

Mit dem Fotoapparat hält er aber auch Motive fest, die später als Ausgangspunkt seiner Malerei verwendet werden. Seit dem letzten Jahr experimentiert er mit dem Computer, bevor er sich für eine Komposition und Farbgebung eines Bildes entscheidet. Das endgültige Ergebnis entsteht jedoch schließlich direkt auf der Leinwand oder dem Papier, gemalt entweder in Öl oder mit Wasserfarben (Gouache). Neuerdings lässt er durch die Überlagerung von bemalten Tüll- oder Organzastoffen eine zarte Räumlichkeit entstehen und stellt diese Arbeiten in eine Reihe mit seinen Leinwandbildern.