Freitag, 25. Januar 2019

Gedenken an Pawel Adamowicz

Auch in Bremen wird der ermordete Bürgermeister der Partnerstadt Danzig eine große Lücke hinterlassen. Das wurde bei der Gedenkveranstaltung im Parlament deutlich, zu der Bürgerschaftspräsident Christian Weber und Bürgermeister Carsten Sieling eingeladen hatten. Aus Danzig kam eine kleine Delegation: Piotr Grzelak, der stellvertretende Stadtpräsident und Basil Kerski, der Leiter des Europäischen Solidarnosc-Zentrums. Auch vielen Bremerinnen und Bremern war es ein Anliegen, an Adamowicz zu erinnern.

Frank Imhoff, Vizepräsident der Bremischen Bürgerschaft

Mir gehen die Bilder von Adamowicz Ermordung nicht aus dem Kopf, räumte Vizepräsident Frank Imhoff ein: „Ein Glücksmoment, der in Sekunden zur Katastrophe wird. Ein Bürgermeister, der die Geschicke der Stadt entscheidend geprägt hat – ermordet. Die Kraft, die die Stadt Danzig zu dem gemacht, was sie heute ist – begraben. Die Stimme, die sich immer wieder kritisch zu nationalistischen Tönen in Polen geäußert hat – verstummt.“

Bürgermeister Carsten Sieling rief im Anschluss dazu auf, die Städtepartnerschaft mit Danzig zu intensivieren. „Das ist ein Auftrag, den Adamowicz für uns in Bremen hinterlassen hat.“ Sieling hofft, dass von Danzig eine Botschaft ausgeht, die dem Hass und der Spaltung in Polen ein Ende setzt.
Zum Schluss wurden noch einmal die Worte von Adamowicz Witwe beim Staatsakt in Danzig verlesen: „Stille kann nicht Schweigen bedeuten. Denn Schweigen grenzt an Gleichgültigkeit.“