Dienstag, 26. Januar 2010

Spaziergang über jüdischen Friedhof zum Gedenken an die Nazi-Opfer

Präsident Christian Weber (Mitte) während der Führung über den jüdischen Friedhof

Präsident Christian Weber (Mitte) während der Führung über den jüdischen Friedhof

"Wir dürfen unsere Geschichte, insbesondere die grauenvolle Nazi-Zeit, nicht aus dem Gedächtnis verlieren. Wir sind das den vielen jüdischen Opfern schuldig, und wir stehen in der Verantwortung den nachfolgenden Generationen gegenüber, sich des Holocausts zu erinnern, vor allem als Mahnung, dass das eigentlich Unvorstellbare nicht ein zweites Mal Wirklichkeit werden darf." Mit diesem Leitfaden führte Bürgerschaftspräsident Christian Weber am 24. Januar 2010 mehr als 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger über den jüdischen Friedhof in Hastedt. Er erläuterte die Lage des eng umbauten Friedhofes, der immer wieder auch von Feinseligkeiten umgeben war. "Viele Menschen vergessen heute, dass es vor den Nationalsozialisten schon antisemitisches Verhalten gab. Gerade wir Bremer haben auf dem Gebiet Grund zur Scham." Den Obrigkeiten in der Hansestadt sei es sehr häufig darum gegangen, den Juden das Leben schwer zu machen. Die Besucherinnen und Besucher erfuhren am diesem Tag von den Besonderheiten des jüdischen Glaubens und viele Details zu den Gradsteinen. Christian Weber appellierte, die Gedenkstätte auf dem jüdischen Friedhof noch stärker als bisher öffentlich bewusst zu machen und in Ehren zu halten. Am 27. Januar jährt sich zum 15. Mal der Holocaust-Gedenktag. Der Bürgerschaftspräsident wird an diesem Mittwoch gemeinsam mit den Abgeordneten im Plenarsaal des bremischen Parlaments an die Schrecken des NS-Regimes und die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnern.