Freitag, 16. März 2012

Arbeit des Gesundheitsamtes beschäftigt Untersuchungsausschuss

In seiner 12. öffentlichen Beweisaufnahme (15. März) hat der Untersuchungsausschuss „Krankenhauskeime“ die Arbeit des Gesundheitsamtes untersucht. Befragt wurden der kommissarische Leiter Eberhard Zimmermann, der Abteilungsleiter Gesundheit und Umwelt im Gesundheitsamt, Dr. Joachim Dullin, sowie der Leiter des Referats für Infektionsepidemiologie, Dr. Werner Wunderle, und seine Stellvertreterin Dr. Sylvia Offenhäuser. Zimmermann stellte sich in seiner ausführlichen einführenden Stellungnahme zunächst vor das Amt und seine Mitarbeiter/innen. Mit viel fachlichem Sachverstand und Einsatz seien aus seiner Sicht die Probleme des Keimausbruchs am KBM durch seine Mitarbeiter/innen in einer in solchen Fällen üblichen schrittweisen Vorgehensweise im letzten Jahr bearbeitet worden. Als die Maßnahmen des Gesundheitsamtes und des Klinikums Bremen-Mitte nach zunächst fünfwöchiger Unterbrechung der Keimvorfälle letztendlich doch nicht zum Erfolg führten, sei das Robert Koch-Institut hinzugezogen worden. Der Ausschuss erkundigte sich bei allen Zeugen eingehend nach dem Personalbestand und dem Aufgabenspektrum des Gesundheitsamtes. 

Werner Wunderle nahm ausführlich Stellung zu Fragen nach dem routinemäßigem Vorgehen seines Referats bei der Kontrolle der Hygiene in den Kliniken und konkret zu den Maßnahmen anlässlich der Vorfälle 2011 und 2012 nach der ersten Mitteilung an das Gesundheitsamt am 8. September 2011. Bei Hygienekontrollen, so die Zeugen, sei immer etwas zu bemängeln und zu verbessern, in allen Krankenhäusern, so auch bei den Vorfällen auf der Neonatologie 2011. Der wesentliche Punkt bei Infektionen und Besiedlungen mit Keimen sei immer die Händehygiene. Bei den Keimvorfällen sei es bis zur Typisierung, die Übereinstimmungen der Keime am 18. Oktober bestätigte, vorrangig um die Frage des Zusammenhangs zwischen den einzelnen Besiedlungen und Infektionen gegangen. Die Ausschussmitglieder fragten vor allem auch nach dem richtigen Zeitpunkt für ein umfassendes Personalscreening und zu der im Bericht von Staatsrat Matthias Stauch kritisierten zu späten Meldung an das Amt und zur weiteren Übermittlung an das Gesundheitsressort.