Mittwoch, 03. März 2010

Vizepräsident Bernd Ravens: Interessenvertretungen sind ein wichtiger und legitimer Bestandteil der Demokratie

Der Vizepräsident der Bremischen Bürgerschaft, Bernd Ravens, hat auf die Bedeutung des "Parlamentarischen Abends" als wichtiges Element des gesellschaftlichen Dialogs hingewiesen. "Ich begrüße die mehr oder weniger vertraulichen Hintergrundgespräche zwischen der Politik und bestimmten beruflichen oder besser gesellschaftlichen Gruppen ausdrücklich. Politische Entscheidungen sind zunehmend komplexer geworden, so dass der fachlich und praktische Rat eine wertvolle Hilfe im Findungsprozess sein kann", sagte er von knapp 100 Vertretern des VBI-Landesverbands Bremen in der Bremischen Bürgerschaft. VBI steht für den Verband Beratender Ingenieure. Natürlich falle in dem Zusammenhang sehr schnell der Vorwurf des Lobbyismus, dass nämlich diese so genannte "fünfte Gewalt" das politische Gestalten in unzulässiger Weise beeinflusse. "Das mag in Einzelfällen durchaus geschehen, so wie der Journalismus beispielsweise auch nicht immer frei von PR-Unterwanderungen ist. Deshalb sind Medien noch lange keine PR-Organe und der Parlamentarismus gewiss keine Lobbying-Veranstaltung." Bernd Ravens: "Wir leben in einer globalen, sich rasch wandelnden Welt. Sich darin zurechtzufinden, die Herausforderungen zu meistern, setzt voraus, dass die verschiedenen Gruppen in einer Gesellschaft den Dialog suchen und führen. Das gehört auch zum Wesensmerkmal der Demokratie. Und in einer Demokratie sind Interessenvertretungen ein legitimer Bestandteil des Systems. Die verschiedenen Interessen abzuwägen und zum Ausgleich zu bringen, darin besteht die Kunst der Auseinadersetzungen."