Mittwoch, 30. Dezember 2015

Bürgerschaftspräsident: Wir müssen uns neu besinnen

Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat sich bei den Menschen in Bremen und Bremerhaven für ihre vielen guten Taten im Krisenjahr 2015 bedankt. „Bremen tut was, und die Bremerinnen und Bremer – die hier geborenen wie die zugezogenen – tun viel in ihrem beispiellosen bürgerschaftlichen Engagement, um ein Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen zu gewährleisten. Dazu bedurfte es keines ‚Wir schaffen das’“, sagte er in seiner Neujahrsansprache für Radio Bremen. Die bremische Gesellschaft sei eindeutig gegen Intoleranz, Hass, Ausgrenzung, Unterdrückung, Antisemitismus, Terror und Krieg gerichtet, jedoch niemals gegen Menschen und ihre existenziellen Rechte. Christian Weber rief die  Bürgerinnen und Bürger auf, sich nicht entmutigen zu lassen. Das entspreche auch nicht der Geschichte und Mentalität der hanseatischen Gesellschaft. Gerade in diesen turbulenten, für manche gar tragischen Zeiten, in denen die Flüchtlingsfrage zu klären sei und die Einheit Europas auf dem Spiel stehe, müssten sich die Bremerinnen und Bremer neu besinnen – auf ihre Kraft, auf ihre Werte. „Als Christen fühlen wir uns der Gerechtigkeit, der Friedfertigkeit und Barmherzigkeit verpflichtet. Der Schutz der Schwachen ist uns anbefohlen – und damit auch die Fürsorge für die Fremden, die zu uns kommen.“ 

Das Land Bremen verändere sich, meinte der Präsident, wie Deutschland insgesamt. Die Verhältnisse erforderten Jahre verstärkter Reformbereitschaft und gesellschaftspolitischer Höchstanstrengung – nicht nur für Flüchtlinge, sondern für Menschen überall in Deutschland, etwa für die Million Langzeitarbeitslose und für die Armen. Der Präsident zeigt sich davon überzeugt, dass Bremen seinen angemessenen, auch bereichernden Beitrag leisten werde, um das ganze Land voranzubringen, um Freiheit und Demokratie zu sichern.

Die Neujahrsansprache wird am 31. Dezember nach den 18-Uhr-Nachrichten auf "Bremen Eins" gesendet.