Dienstag, 10. Mai 2016

Präsident Weber besucht ehemaliges Konzentrationslager Stutthof in Polen

Gedenkfeier im ehemaligen KZ Stutthof

Diskussionsrunde im Europäischen Solidarnosc-Center

Gedenktag anlässlich der Befreiung des ehemaligen Konzentrationslagers Stutthof in Polen: Bürgerschaftspräsident Christian Weber war eingeladen worden, eine Rede zu halten - in Deutsch und mit anschließender polnischer Übersetzung. Doch der Gast aus Bremen, der Partnerstadt von Danzig, wurde kurzfristig von der Rednerliste gestrichen. Die Bremer Delegation blieb irritiert zurück. Als später im Stutthof-Museum eine Ausstellung des Bremer Fotokünstlers Olaf Schlote eröffnet wurde, ergriff der Präsident die Gelegenheit für eine kurze Botschaft, die die anwesenden ehemaligen KZ-Häftlinge mit Beifall quittierten: "Möge die Installation In memoria gerade uns Deutsche eine Mahnung sein, unsere Schuld nie zu vergessen, aber auch Anstoß, es besser zu machen als unsere Vorfahren und Frieden und Freiheit zu schützen. In Deutschland darf nie wieder die Saat für Krieg und Völkermord ausgestreut werden."

Als erste polnische Stadt will Danzig im Juni ein Integrationskonzept für Flüchtlinge beschließen. Bei den Vorbereitungen habe man vom Erfahrungsaustausch mit seiner Partnerstadt Bremen und von der Unterstützung dort sehr profitiert, betonte Bürgermeister Pavel Adamowicz gegenüber Bürgerschaftspräsident Christian Weber. Anlässlich des 40jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft diskutierten beide im Europäischen Solidarnosc-Center (ECS) Resultate und Visionen in den beidseitigen Beziehungen. Das ECS wurde übrigens gerade als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet. Das sei auch eine Würdigung für Freiheit und Frieden, deren Aufarbeitung und Bewahrung sich dieser beeindruckend fortschrittliche und kreative Erinnerungsort verschrieben habe, lobte Weber.