Thursday, 02. June 2016

Christian Weber bedankt sich für Zuwendung aus Polen

Gedenkfeier im ehemaligen KZ Stutthof

Diskussionsrunde im Europäischen Solidarnosc-Center

Für Bürgerschaftspräsident Christian Weber sind die freundschaftlichen Beziehungen zu Bremens Partnerstadt Danzig nicht beschädigt, sondern noch vertieft worden. „Nach meinem dortigen Besuch im Mai habe ich sehr viele Sympathiebekundungen und Entschuldigungen aus Polen erhalten – schriftlich wie mündlich“, betont der Präsident. Er war am 9. Mai offiziell eingeladen worden, in Stutthof bei Danzig auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers eine Gedenkrede zur Befreiung des KZ zu halten - in deutscher Sprache mit polnischer Übersetzung. Vor Ort strich man ihn dann ohne Ankündigung von der Rednerliste. Zu den Gründen gibt es von staatlicher Seite bis heute keine Informationen. Das Auswärtige Amt wurde über den Vorfall informiert. Christian Weber: „Natürlich kann man über die Umstände lange spekulieren; für mich haben sie immerhin ein Gutes: Ich werde im Oktober noch einmal nach Danzig reisen, um mich bei den Menschen für ihre Höflichkeit, Gesten der Zuwendung und die Herzenswärme zu bedanken.“ Danzig und Bremen feiern in diesem Jahr ihre Städtepartnerschaft, die vor 40 Jahren gegründet wurde.

Inzwischen berichteten auch polnische Medien über die Vorgänge in Stutthof. Nachdem beispielsweise die Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ einen Beitrag über die Rede-Verweigerung im Internet veröffentlicht hatte, kritisierten über 200 Leser den „Affront“. In einem der größten Kampagnen-Netzwerke, AVAAZ.org, wurde eine Bürgerpetition für Christian Weber geschaltet. Über 600 Polen unterzeichneten sie bisher. „Ich bin mir sicher, dass bei den meisten Bürgerinnen und Bürgern in Stutthof mein Auftritt und die Rede willkommen gewesen wären“, meint der Bürgerschaftspräsident.