Montag, 18. Juni 2018

Bürgerschaft begrüßt neue Kunststipendiatin

Sie ist Stipendiatin Nr. 45: Elfin Acar, 24 Jahre, aus der Partnerstadt Izmir in der Türkei. Im Rahmen des Bremer Kunststipendiums lebt und arbeitet sie seit Anfang Mai in der Hansestadt. Bevor ihre Zeit in Deutschland endet, zeigt sie ihre Werke im Haus der Bürgerschaft, wie es die Kunststipendiaten traditionell machen. Heute (18.6.), wurde die kleine Ausstellung offiziell von Parlamentspräsident Christian Weber eröffnet.

Dr. Katerina Vatsella, Elfin Acar, Christian Weber (v.l.n.r.)

Elfin Acar ist in diesem Jahr bereits die zweite Stipendiatin aus der Hafenstadt an der türkischen Westküste: Der erste Stipendiat des Jahres 2018 war Ugur Karatas. Und genau wie ihr Vorgänger bewirbt sie sich jetzt um einen Platz an der Hochschule für Künste, um dort ihren Master zu machen.

Geboren 1994 in Izmir, besuchte Elfin Açar nach der Grundschule das dortige Isilay Saygin Musik- und Kunstgymnasium mit Schwerpunkt Malerei. Nach der Schule studierte sie von 2012 bis 2016 an der Dokuz Eylül Universität Izmir Malerei und schloss ihr Studium mit dem Bachelor ab. Mit dem Ziel vor Augen, in Deutschland ihr Studium fortzusetzen, besuchte sie verschiedene Sprachkurse in Izmir und Berlin, bevor sie schließlich im Mai 2018 nach Bremen kam.Elfin Açars Bilder waren zunächst figürlich, entwickelten sich jedoch zunehmend abstrakt. Sie hat vor allem Porträts und Landschaften gemalt, dabei allmählich die Konturen vereinfacht und die gesamte Darstellung abstrahiert, ohne dabei den räumlichen Eindruck aufzugeben. Seit einiger Zeit arbeitet sie vorwiegend gegenstandslos. Ihre Arbeiten werden vor allem durch die Farbe bestimmt, sowohl was ihre Intensität als auch was ihren Ausdruck betrifft.Elfin Açar mischt Farben zu sehr differenzierten, oft gebrochenen Tönen, die sie in freier Gestik flächig neben und übereinander legt. Die Überlagerungen sind manchmal deckend, oft jedoch transparent und ergeben immer wieder neue Farbkombinationen. Sie arbeitet mit Acryl auf Papier oder auf Leinwand und verwendet seit einiger Zeit für ihre Arbeiten gerne Restmaterialien des Alltags, Papiermüll, die sie reliefartig zu Materialbildern von starker Farbigkeit gestaltet. Sie experimentiert mit verschiedenen Formaten und Mischtechniken, wobei ihre Aufmerksamkeit immer auf der Farbe gerichtet ist.In ihren Bildern sucht Elfin Açar ihre Gefühle und Emotionen aus dem Alltag festzuhalten und schafft so eine sehr persönliche, expressive Bildsprache. Diese wird besonders in ihren „Tagebüchern“ deutlich, sehr schönen kleinen Malbüchern mit Farbnotationen in ganz unterschiedlichen Stimmungen.