Donnerstag, 16. August 2018

Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe besucht „frauenzimmer“

Als Vorsitzender der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe besucht Bürgerschaftspräsident Christian Weber regelmäßig Projekte, die von der WKB finanzielle Unterstützung erhalten. Heute (16.8) stand ein Besuch im „frauenzimmer“ in der Abbentorstraße an – ein Projekt des Vereins für Innere Mission, das wohnungslosen und in Not geratenen Frauen einen Treffpunkt und Unterstützung bietet.

Bertold Reetz, Rolf Klauner, Britta Pundt, Eva Hockemeyer, Christian Weber (v.l.n.r.)

Schwerpunkte des Zusammentreffens waren unter anderem Themen wie die Finanzierung von Zukunftsprojekten, die Aufgaben der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und die Herausforderungen bei der Arbeit mit notleidenden Frauen.

Das Projekt wurde Anfang 2000 gestartet und finanzierte sich zunächst nur aus Spendengeldern. Erst seit kurzem stellt das Sozial-Ressort dem Verein eine halbe Stelle zur Verfügung. „Normalerweise arbeiten und treffen sich hier auch nur Frauen – heute machen wir eine Ausnahme“, erklärt Bertold Reetz, der Leiter für Übergangswohnheime und Notunterkünfte des Vereins für Innere Mission. Neben ihm nahmen zudem der kaufmännische Leiter Rolf Klauner, die Hausleitung Britta Pundt, die Angestellte Vivien Lehr sowie das WKB-Kuratoriumsmitglied Eva Hockemeyer an dem Gespräch teil.

Neben den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen arbeiten zurzeit 32 ehrenamtliche Helferinnen im Frauenzimmer. Werktags von 12-16 Uhr und am Wochenende von 12-14 Uhr kümmern sie sich um die Essensausgabe, organisieren Freizeitangebote oder helfen bei Verträgen und Behördengängen. Im Stockwerk über dem „frauenzimmer“ werden zudem 14 finanzierte Schlafplätze in einer separaten Notunterkunft angeboten. „Die Frauen bekommen hier wieder eine Tagesstruktur – der Gang zu uns gehört für viele mittlerweile zum Alltag“, so Britta Pundt. Und genau da fange der Erfolg an: Es sei wichtig, Alltagsstrukturen aufzubauen und den Frauen einen Ort zum Duschen oder Wäschewaschen zu bieten. Außerdem gäbe es eine ärztliche Sprechstunde, einen regelmäßigen Friseurtermin und die Möglichkeit eine Postadresse einzurichten. Man müsse Kontakt zu den Menschen aufnehmen, um Veränderungsprozesse zu erreichen.

„Unsere Aufgabe ist es nicht, das Elend zu verwalten, sondern es zu bekämpfen“, betonte Bertold Reetz. Es sei wichtig, nicht zu vergessen, wie schnell ein privater Schicksalsschlag jeden Menschen in eine aussichtslose Situation bringen könne – daher seien Vereine wie die Innere Mission von enormer Bedeutung.

„Das 'frauenzimmer' lebt von seinen ehrenamtlichen Helferinnen, die sich mit Leidenschaft und Ehrgeiz auch spontan den anstehenden Herausforderungen stellen“, zeigte sich Bürgerschaftspräsident Christian Weber nach dem Austausch beeindruckt. „Eine dankenswerte, belohnende, aber auch belastende Arbeit. Mein höchster Respekt gilt denjenigen, die tagtäglich versuchen, den Menschen in diesen schwierigen Situationen beizustehen“.