Mittwoch, 14. November 2018

Digitalisierung in Schulen: Das sagen die Jugendlichen!

In der ersten Debatte bei Jugend im Parlament (JiP) waren die Schülerinnen und Schüler klar im Vorteil gegenüber den Abgeordneten, denn es ging um ihren Alltag. Das Thema: „Digitalisierung in der Schule“. Auch wenn in der Debatte viele unterschiedliche Ansichten vertreten wurden - in einem waren sich alle Beteiligten einig: Eine der wichtigsten Aufgaben der Politik ist die Investition in Bildung.

13:28 Uhr das Präsidium hat seinen Platz eingenommen und der Plenarsaal ist ruhig. Noch! Lilo Klier, die Jugend-Präsidentin, eröffnete die erste Aktuelle Stunde und erläutert die Regeln der Debatte: weiße Karte heben, bedeutet „kurze Zwischenfrage“; wer vorne ans Mikro will, muss die rote Karte heben.

Und dann geht es auch schon los: zuerst stellt der Vertreter des Bildungs-Ausschusses das Thema vor. „Es ist ein Unding, dass Schulen innerhalb Bremens ungleich ausgestattet sind“. Der Ausschuss fordert daher: Hardware und Software an Schulen müssen ausgebaut werden und Lehrerinnen und Lehrer dafür geschult werden. Außerdem plädiert der Ausschuss für einen Digitalbeauftragen an allen Schulen. Dieser soll dafür sorgen, dass alle Lehrer wissen, wie die Geräte funktionieren.

Zu Gast im Plenarsaal waren einige der „echten“ Abgeordneten: Stefanie Dehne (SPD), Nima Pirooznia (Grüne), Julie Kohlrausch (FDP), Frank Imhoff (CDU), Susanne Grobien (CDU), Kristina Vogt (Linke) und Ingelore Rosenkötter (SPD). Aus ihrer Sicht sollte ein W-Lan Zugang in allen Bremer und Bremerhavener Schulen sicher gestellt sein. Einige Jung-Abgeordneten melden dagegen: „In unserer Schule haben wir gar kein WLan.“

Ein weiterer wichtiger Punkt: der Zusammenhang von Bildung und Wohnort. Nicht nur Kristina Vogt, auch andere Rednerinnen und Redner warnten vor einer Digitalen Spaltung. Kinder aus benachteiligten Stadtteilen sollten genau dieselben Chancen und Möglichkeiten haben, wie jene aus besser situierten Bezirken – da waren sich alle einig.

Ein viel diskutierter Vorschlag war auch die Lernplattform „It’s Learning“. Laut Stefanie Dehne soll diese bereits für alle Schulen in Bremen und Bremerhaven zugänglich sein - es scheitere bisher aber oft an der Umsetzung und viele Lehrer seien mit dem Umgang der Software nicht vertraut. Das bestätigten auch die Nachwuchs-Politikerinnen und -Politiker. Kaum einer der Schülerinnen und Schüler kannte „It’s Learning“ aus dem eigenen Schulalltag.

Fazit der lebendigen Debatte: Es muss mehr in Digitalisierung investiert und an allen Schulen gleichermaßen umgesetzt werden, und die Klassen sollten dabei einbezogen werden. In dem Punkt waren sich alle anwesenden Politikerinnen und Politiker einig: „Schülerinnen und Schüler bei JIP sind alle viel weiter als ihre Lehrerinnen und Lehrer“.