Freitag, 23. November 2018

Kaffee aus Bremen: Bürgerschaftspräsident bei „Büchlers Beste Bohne“

Seit knapp fünf Jahren hat Martin Büchler sein Kaffeegeschäft in der Böttcherstraße in Bremen, "hier kommt der Kaffee direkt vom Hafen röstfrisch auf den Tisch“. Zum ersten Mal den eigenen Kaffee rösten, das durfte am Freitag auch Bürgerschaftspräsident Christian Weber. Bei einer professionellen Kaffeeverkostung, dem „Cupping“, wurde Kaffee aus Äthiopien bis Guatemala probiert.

Martin Büchler ist leidenschaftlicher Kaffeetrinker - sich selbst bezeichnet er als Kaffeeröster oder Sommelier. „Ein schöner Beruf“, meint Christian Weber. Im Jahr 2006 gründete Büchler die Bremer Kaffeegesellschaft mbH und griff damit eine Tradition wieder auf. In seiner Familie gab es schon Seefahrer, die bis Anfang der 70er Jahre Rohkaffee von ihren Reisen mitbrachten.  Heute besitzt er seine eigene kleine Rösterei, in der er jeden seiner Gourmet-Kaffees einzeln röstet und erst später mischt.

Christian Weber ist überrascht: Beim Rösten verlieren die Bohnen 20 Prozent ihrer Größe und 20 Prozent ihres Gewichts. „Wegen des Wasserverlusts“, erklärt Büchler. Nach dem Rösten wird verkostet: „Cupping“ ist die ursprünglichste Art der Kaffeeverkostung und ähnelt einer Weinprobe.  Es ist die neutralste Art einen Kaffee zu probieren, da lediglich das gemahlene Kaffeemehl, ohne Sieb oder Filter, mit heißem Wasser aufgegossen wird. Mehrere Kaffees gleichzeitig werden probiert, wobei es wichtig sei, dass in jeder Tasse die gleiche Menge eingewogen werde. Zunächst wurde der Kaffee gemahlen. „Echte Kenner erkennen schon am Röstbild die ersten Defekte“, sagt Büchler. Insbesondere ein Kaffee, der aus Guatemala, scheint Weber besonders stark zu sein - „da bleibe ich ja wach bis Sonntag“.

Die Verkostung läuft immer nach demselben Schema ab - gemahlenen Kaffee mit Wasser aufgießen, woraufhin sich das aufsteigende Kaffeemehl an der Oberfläche sammelt und eine sogenannte Kruste bildet. Nach vier Minuten wird diese mit einem Löffel durchbrochen und anschließend gesäubert: Das bedeutet, dass das Kaffeemehl an der Oberfläche abgeschöpft wird. Mit dem Löffel wird der Kaffee dann geschlürft, da man dabei mehr Aromen aufnehmen kann.

Am Ende der Verkostung war Christian Weber überrascht, ausgerechnet der Kaffee, der ihm zunächst viel zu stark erschien, war zuletzt der seiner Ansicht nach Leckerste. Einmal im Jahr bietet Martin Büchler auch öffentlich eine Verkostung an, diese dann meistens zu Kaffee aus einem bestimmten Anbaugebiet.