Freitag, 15. Juni 2012

Untersuchungsausschuss befragt Ärztlichen Geschäftsführer und Leiterin der Reinigungsgesellschaft der Klinken

Heute (15. Juni) hat der Untersuchungsausschuss „Krankenhauskeime“ Dr. Arndt Böhle, den (nebenamtlichen) ärztlichen Geschäftsführer des Klinikums Links der Weser (LdW), gehört. Wegen der Abberufung von Frau Dr. Kuss nimmt der Chefarzt der Chirurgie am LdW seit Kurzem diese Funktion auch im Klinikum Bremen-Mitte (KBM) war, bis dort eine neue Vollzeitkraft für diese Aufgabe gefunden ist. Zu dem Keimfund im Mai konnte er dem Ausschuss keine Auskunft geben, da er zu dem Zeitpunkt noch nicht in Funktion war. Die Dosiergeräte würden nach dem Fund von DNA-Spuren einer ESBL-bildenden Klebsielle in einem Dosiergerät auf der Neonatologie des KBM derzeit an allen Kliniken der GeNo überprüft, seien aber regelmäßig gewartet worden. Das LdW habe, so Dr. Böhle, der am LdW auch der für Hygiene zuständige Geschäftsführer ist, in der Vergangenheit bereits mit Einmalhandschuhen gereinigt. Das Gutachten des Freiburger Beratungszentrums (BZH) habe daher für das LdW keine große Bedeutung. Gut sei aber, so Dr. Böhle, dass auch für das LdW nun ein eigener Krankenhaushygieniker gesucht werde.

Im Anschluss befragte der Ausschuss Judith Rüßmann, (nebenamtliche) Geschäftsführerin der Gesundheit-Nord Dienstleistungen GmbH (GND). Die Gesellschaft, eine 100%ige Tochter der GeNo, nimmt für die Kliniken die Reinigungsdienste wahr. Das operative Geschäft führt in der GND jedoch die Deutsche R+S Dienstleitungen Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH im Wege der Geschäftsbesorgung. Frau Rüßmann schilderte dem Ausschuss die Anforderungen des KBM und der GND an die Reinigung und das Überprüfungssystem über die Reinigungsleistung.

Der Ausschuss war vor allem auch daran interessiert, wie die GND mit dem Reinigungsgutachten des BzH umgegangen ist. Frau Rüßmann hatte schon im Februar von den Fachleuten in der GND eine Stellungnahme dazu erbeten, die die Feststellungen von Herrn Weber stark relativiert hatten. Die GND habe sich mit dieser Frage schnell und gewissenhaft auseinander gesetzt. Am 24. Mai 2012 habe die GeNo durch Gesellschafterbeschluss entschieden, dem Gutachten des Beratungszentrums Freiburg zu folgen und in den Klinken durch die GND nur noch mit Einmalhandschuhen reinigen zu lassen. Die vorherige Verfahrensweise sei in den Kliniken unterschiedlich gewesen und werde von der Klinik selber im Hygieneplan festgeschrieben. Weitere neue Anforderungen seien mit dem neuen Krankenhaushygieniker in Vorbereitung. Weiterhin fragte der Ausschuss nach den Monatgesprächen mit dem Geschäftsführer der GeNo und dem Konzernbetriebsrat.