Karikaturenausstellung: TOM und Nel bringen Humor in die Bürgerschaft
von links: Cartoonist Nel, Bürgerschaftspräsident Christian Weber und der Kabarettist Bernd Gieseking, der zur Ausstellungseröffnung kam
„Ist Politik eigentlich heiter“, fragt sich Christian Weber, Präsident der Bremer Bürgerschaft, in seiner Rede zur Eröffnung der Karikaturenausstellung „Gräten und Glückshormone“, die jetzt im Parlamentsgebäude stattfindet. Jeder sei anders in seiner Art mit den Medien umzugehen, könne sich der Kritik der Komiker und Satiriker aber nicht entziehen. Die Bürgerschaft ist angetreten, den Beweis zu erbringen, dass Politiker sehr wohl über sich selbst lachen können und durchaus Sinn für Humor haben.
Die Ausstellung der Karikaturisten Thomas Körner (TOM) und Ion Cozacu (Nel) zeigt die humorvolle, aber auch warmherzige Seite von Politik und Alltag. TOM karikiert in seinen, aus der taz bekannten touché-Strips den Irrsinn des gesellschaftlichen Alltags während Nel, Gewinner des Deutschen Karikaturenpreises 2011, pointiert die Politik aufs Korn nimmt. Seine Karikaturen erscheinen regelmäßig in Zeitschriften wie der WAZ, Cicero und dem Focus. In ihren Zeichnungen behandeln TOM und Nel Themen wie die Wirtschaftskrise, den Verfassungsschutz, die Tagespolitik der Regierung Merkel, aber auch Probleme in der Schule (sowohl für Schüler als auch Lehrer) und die Schwierigkeiten die der Umstellung auf die elektronische Kommunikation und des Umgangs mit dem Internet. Die Werke der beiden Künstler hängen bis zum 15. August im Festsaal der Bremer Bürgerschaft aus und können, bei freiem Eintritt, montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr angesehen werden.
„Bei Politikern, die selbst nicht lachen können, hat das Volk selbst nichts zu lachen“, beantwortet Christian Weber seine zu Beginn gestellte Frage mit einem Zitat vom ehemaligen Bundestagspräsidenten Richard Stücklen. Das schöne an Karikaturen sei, dass man sie nur im vollen Umfang verstehen könne, wenn man politisch auf dem Laufenden sei. So sollen die Werke von TOM und Nel nicht nur unterhalten, sondern auch zum nachdenken anregen, sowie die Meinungsäußerung und Meinungsbildung anregen.