Donnerstag, 21. März 2013

Fotoausstellung "Ihr glücklichen Augen" eröffnet

Vizepräsidentin Schön begrüßte die Gäste. In der vorderen Reihe (v.l.n.r) Brigitte Olk-Koopmann (Beisitzerin DIG Bremen/Bremerhaven), Kurator Frank Domhan, Janine Khoschlessan von der Israelischen Botschaft in Berlin und Heike Grunewald (Bundes DIG).

Gestern (20. März) wurde die Ausstellung "Ihr glücklichen Augen - Fotografien von Rudi Weissenstein" im Haus der Bürgerschaft eröffnet.

Vizepräsidentin Silvia Schön bedankte sich bei allen Akteuren und hob die große Bedeutung von Rudi Weissensteins Arbeit hervor. Brigitte Olk-Koopmann, Beisitzerin im Vorstand der Deutsch-israelischen Gesellschaft Bremen/Bremerhaven, wies auf die lange Tradition der deutsch-israelischen Freundschaft hin. Danach führte der Kurator Frank Domhan in die Ausstellung ein und erzählte von seiner persönlichen Begegnung mit der Witwe Rudi Weissensteins, Miriam Weissenstein.
In einem kurzen Film, der extra für diese Austellung in Auftrag gegeben worden ist, erfuhren die Gäste danach mehr über das Leben und den Fotoladen der Weissensteins in Tel Aviv. Dieser Film kann während der Dauer der Ausstellung jederzeit angeschaut werden.

Zur Ausstellung

„Mein Bilderarchiv wuchs täglich, denn ich fotografierte viel“ schrieb Rudi Weissenstein (1910-1992) im Rückblick. Heute, 20 Jahre nach seinem Tod, sind längst nicht alle seiner Aufnahmen gesichtet: Mit über einer Million Negativen hat Weissenstein das größte Bildarchiv Israels geschaffen und wurde damit zu einem der bedeutendsten Chronisten seines Landes.
Unter dem Titel „Ihr glücklichen Augen“ stellt die Bremische Bürgerschaft im Rahmen der Jazzahead – die in diesem Jahr die Jazzszene Israels vorstellt und dazu ein entsprechendes Rahmenprogramm bietet – einen künstlerischen und dokumentarischen Ausschnitt aus dem Werk des israelischen Fotografen vor.

Shimon Rudolph Weissenstein wurden 1910 in Iglau/Jihlava im heutigen Tschechien geboren. Er wanderte 1936 in Palästina ein, besaß damals nur seine Kamera, einen Presseausweis und 10 Lira. Er arbeitete als freier Fotojournalist für Zeitungen vor Ort und die zionistische Presse im Ausland, unter anderem für die Berliner Jüdische Rundschau. Entsprechend vielseitig war seine Motivauswahl: Vorwiegend zwischen den 1930er und 1970er Jahren entstanden, zeigen Weissensteins Fotografien ein facettenreiches Israel während der Aufbaujahre. Auf Reisen durch das Land dokumentierte er die Ankunft jüdischer Einwanderer, den Bau neuer Siedlungen und Industrien, die Kollektive in den Kibbuzim, arabische Beduinen wie auch militärische Paraden, Kulturevents und Szenen aus dem Alltag. Darüber hinaus begleitete er über vierzig Jahre das Israel Philharmonic Orchstra und war zeitweise für die vereinten Nationen tätig.

Weissenstein gründete 1940 das Photo House Pri-Or in Tel-Aviv. Das Archiv kann noch heute besichtigt werden. Zu seinen Kunden zählten Persönlichkeiten wie Golda Meir, Menachem Begin, Ytzhak Rabin, Shimon Peres und viele andere. Als einzig offiziell zugelassener Fotograf durfte Weissenstein am 14. Mai 1948 die Feier zur Gründung des Staates Israel ablichten. Seine Aufnahme von David Ben-Gurion bei der Verlesung der Unabhängigkeitserklärung machte ihn weltbekannt.

Kuratoren: Ben Peter, Frank Domhan

Die Ausstellung ist vom 20.3. bis zum 25.04.2013, montags bis freitags, 9-18 Uhr, im Haus der Bürgerschaft zu sehen.