Dienstag, 30. Mai 2017

Großer Hanseat, kleiner Hasardeur: H. H. Meier hängt im Haus der Bürgerschaft

Er war eine Bremer Persönlichkeit, die im 19. Jahrhundert sehr viel für das internationale Ansehen und für den Wohlstand ihrer Stadt getan hat: Hermann Henrich Meier, kurz H. H. Meier. Vor bald 140 Jahren malte Carl Johann Lasch den Kaufmann und Politiker, der 1857 den Norddeutschen Lloyd gründete, im Reichstag saß und in der Bremischen Bürgerschaft als Vizepräsident wirkte, in Öl.

Commerzbank-Vorstand Michael Mandel und Bürgerschaftspräsident Christian Weber enthüllen das Portrait von H. H. Meier

Über Jahrzehnte hatte das Gemälde seinen Platz im Eingangsbereich der Bremer Bank; mit deren Übernahme durch die Commerzbank zog es dann mit in die Konzernzentrale nach Frankfurt um. Bürgerschaftspräsident Christian Weber schloss sich einer H. H. Meier-Bürgerinitiative an und sorgte dafür, dass ein großer Sohn Bremens im Parlamentsgebäude wieder öffentlich sichtbar ist. Commerzbank-Vorstand Michael Mandel übergab heute (30. Mai) das Kunstwerk, das neben der Diplomatentür zum Präsidentenzimmer hängen wird. „Mit Friedrich Ebert, August Hagedorn und Helmut Schmidt, deren Porträts bereits unser Haus bereichern, befindet sich H. H. Meier in bester Gesellschaft“, meinte Weber.

H. H. Meier (1809 bis 1898), ebenso ehrgeizig wie ehrbar, meinte im Rückblick auf seine Leistungen einmal: „Ich habe bis jetzt das Glück gehabt, dass eine jede Sache, bei deren Leitung ich beteiligt, gut ging oder gut wurde.“ Er wirkte maßgeblich an der Gründung der Bremer Bank (1856) und der Bremer Börse (1864) mit. Außerordentliche Verdienste erwarb er sich bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, deren erster Vorsitzender er 1865 wurde. Ihm, dem Konsul, gelang es, den preußischen König als Schirmherrn zu gewinnen. Fiel H. H. Meier während seines Berufslebens als ein grundsolider, großzügiger und hanseatischer Kaufmann auf, machte er in seiner Jugend und im höheren Alter auch als Hasardeur von sich reden, dem das Glück gar nicht hold war – er neigte zur Spekulation und büßte dabei ein stattliches Vermögen ein.