50 Jahre Haus der Bürgerschaft

Historische Fotografie des unbebauten Brachengrundstücks mit der Fassade des Börsenhof A im Hintergrund
 
Historische Fotografie des Richtfest am Rohbau der Bürgerschaft
 
Historische Fotografie des Rohbaus mit Straßenbahn im Vordergrund
 
Historische Fotografie der Baugrube für das Haus der Bürgerschaft
 
Historische Fotografie von Bauarbeitern beim Einbau der Fenster im Haus der Bürgerschaft (Bild 1 von 2)
 
Historische Fotografie von Bauarbeitern beim Einbau der Fenster im Haus der Bürgerschaft (Bild 2 von 2)
 

Ein Denkmal und Denkort feiert Geburtstag

Die Entscheidung für den Neubau der Bürgerschaft an alter Stelle fiel bereits 1952. Es folgte eine heftige öffentliche Debatte über die modernen Entwürfe des Berliner Architekten Wassili Luckhardt. Nach vierjähriger Bauzeit konnte der damalige Bürgerschaftspräsident August Hagedorn das Haus der Bürgerschaft am historischen Bremer Marktplatz schließlich am 9. September 1966 feierlich einweihen.

Zum fünfzigsten Jubiläum zeigte die Bremische Bürgerschaft ab dem 15. August 2016 eine Ausstellung historischer Fotos rund um das Landtagsgebäude und das Parlamentsgeschehen.

Am 11. September 2016 fand bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt. Die Bürgerschaft nimmt als zentraler Veranstaltungsort für Bremen erneut mit einem vielfältigen Programm daran teil.

Am 30. Oktober 2016 fanden dann die offiziellen Feierlichkeiten zu den Jubiläen „50 Jahre Haus der Bürgerschaft“ und „70 Jahre erste frei gewählte Bürgerschaft“ mit einer Sondersitzung der Bürgerschaft statt.

Zur Geschichte des Hauses

Das Haus der Bürgerschaft besticht durch eine eigenwillige Architektur. Erst 50 Jahre alt, steht das vom Berliner Architekten Wassili Luckhardt entworfene, lichtdurchflutete Objekt schon seit 1992 unter Denkmalschutz. Als „Mut zur Moderne“ ist es heute immer noch spektakulär; am Anfang war es in der Bevölkerung heftig umstritten, weil atypisch für das historische Gebäudeensemble am Markt. Das Haus der Bürgerschaft beherbergt Bremens Parlament, Herzstück der Demokratie und Zentrum für politische Gestaltung und Aufklärung. Hier versammeln sich 83 Abgeordnete aus Bremen und Bremerhaven, um ihren Pflichten und Rechten als Kontrolleure des regierenden Senats und als Gesetzgeber  nachzukommen. Hier treffen sich allerdings auch regelmäßig Menschen, die etwas lernen wollen vom Politbetrieb, die dabei sein wollen, wenn über ihre Belange gestritten und entschieden wird. Alle Sitzungen in der Bürgerschaft sind öffentlich. Wie auch das 1966 eingeweihte Haus ein offenes ist, dessen gläserne Konstruktion regelmäßig das Transparenz-Gebot in den Vordergrund rückt.

Die Freie Hansestadt Bremen verfügt über eine reiche Geschichte als Stadtrepublik, die ihre Bürgerinnen und Bürger nicht ohne Stolz an künftige Generationen weitergeben. „Buten un binnen, wagen un winnen“ lautet seit Jahrhunderten ihr Handlungsmotiv. Mit dem Haus der Bürgerschaft haben sich die Bremerinnen und Bremer zu einer wagemutigen Ästhetik durchgerungen und dabei ein neues Repräsentationsgebäude entstehen lassen, das die moderne parlamentarische Demokratie nachvollziehbar macht.

Übrigens: Die Abgeordneten kommen heute an gleicher Stelle zusammen wie in den Anfängen der Bürgerschaft 1864, als an diesem Ort die Kaufmannsbörse residierte, die bei einem Bombenangriff 1943 zerstört wurde.