"Rassismus ist bei uns nach wie vor real"
Die in der Bremischen Bürgerschaft vertretenen Fraktionen haben in einer Gedenkfeier am Mahnmal in der Dechanatstraße an die Opfer der Reichspogromnacht 1938 erinnert. James Schultz, ein Nachkomme der jüdischen Opferfamilie Anspacher, die der Nazi-Terror seinerzeit aus dem geliebten Bremen vertrieben hatte, hielt die Ansprache. Er warb für Toleranz gegenüber Andersgläubigen und Andersdenkenden und Friedfertigkeit. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit zum gemeinsamen Widerstand gegen Antisemitismus, „wo immer er sein schreckliches Gesicht zeigt“.
Kristina Vogt, Vorsitzende der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE, die in diesem Jahr die Gedenkveranstaltung organisierte, mahnte eine erhöhte Obacht im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus in Deutschland an. „Rassismus ist bei uns nach wie vor real und auch tödlich“, meinte sie mit Blick auf die Neonazi-Terrorgruppe NSU. Fassungslos hätten sie die jüngsten, unerträglichen Angriffe und Hetzparolen gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger auch in Bremen gemacht. Um Antisemitismus zu überwinden, „stehen wir wieder am Anfang, müssen uns wieder von vorne damit auseinandersetzen“.
Ein Video der Gedenkfeier (erstellt von der Fraktion DIE LINKE als Veranstalterin) ist auf YouTube verfügbar.