Mittwoch, 04. Mai 2016

Christian Weber hält Gedenkrede im ehemaligen KZ in Stutthof/Polen

Bürgerschaftspräsident Christian Weber wird am Wochenende Bremens Partnerstadt Danzig besuchen und im ehemaligen Konzentrationslager Stutthof die Gedenkrede halten. Das Lager Stutthof, in dem mindestens 65.000 Menschen ums Leben kamen, wurde am 9. Mai 1945 von der 48. Armee der 3. Weißrussischen Front als letztes der größeren KZ der Nazis befreit. In einer Häftlingsbaracke möchte Christian Weber eine Ausstellung des Bremer Fotokünstlers Olaf Schlote eröffnen. „In memoria“ besteht im Wesentlichen aus Installationen, die das Dunkel und Böse, aber auch das Licht und die Hoffnung symbolisieren. Auf dem Programm in Danzig stehen zudem Gespräche mit dem Stadtpräsidenten Pawel Adamowicz, Stadtratsvorsitzenden  Bogdan Oleszek und der deutschen Generalkonsulin Cornelia Pieper. Als „ein Zeichen großen Vertrauens und keineswegs selbstverständlich“ bewertet der Bürgerschaftspräsident die Einladung an ihn und den Künstler Olaf Schlote. „Dass unsere Freunde und Kollegen im Rathaus von Danzig zum Tode von Hans Koschnick als Zeichen der Trauer die Flagge auf Halbmast setzten – für einen Deutschen – das hat uns in Bremen ebenfalls tief bewegt. Auch Frau Koschnick, die Gründerin der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Bremen“, betont Christian Weber.

Im Redetext des Präsidenten, in dem die Polen als „Wächter der Erinnerung“ gewürdigt werden, heißt es: „Es braucht die Verständigung, die freundschaftlichen Begegnungen zwischen Polen und Deutschen und den gegenseitigen Respekt. Die Schuld und Scham für und über das unermessliche Leid, das Deutsche vielen Menschen in Polen angetan haben, bleiben. Der Weg der Aussöhnung mit den Völkern ist ein langer und schmerzlicher. Heute, 71 Jahre nach der KZ-Auflösung in Stutthof, ist der Weg der Aussöhnung einer mit Zuversicht. In Polen gilt die Erinnerung an die Geschichte als ein wesentliches Element der nationalen Identitätsbildung. In Ihrem Land, das wie kein anderes unter den Nationalsozialisten litt, ist die Geschichte des Zweiten Weltkriegs auch für viele junge Menschen allgegenwärtig. Sich der Vergangenheit zu erinnern ist die Voraussetzung, dass Polen und Deutsche die Gegenwart und Zukunft in einem vereinten Europa gemeinsamen gestalten.“