"Bremen ist geschätzter Treffpunkt der politischen Karikatur"
Bremen hat sich nach Ansicht von Bürgerschaftspräsident Christian Weber in den vergangenen Jahren zu einem viel beachteten und geschätzten Treffpunkt der Satire und der Karikatur entwickelt. Das sei besonders positiv zu bewerten, weil die Karikatur häufig besser als andere Medien geeignet sei, gerade politische kritisch zu hinterfragen, sagte er vor Gästen der Folgeausstellung „Die 68er in Cartoons“.
Gemeinsam mit Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle eröffnete er sie heute (25. Mai) in der Galerie für komische Kunst am Kulturbahnhof der hessischen Stadt. Die Premiere hatten die mit spitzer Feder gezeichneten 68er bereits am 17. April in der Bremischen Bürgerschaft gefeiert. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bürgerschaft und der Caricatura Kassel mit Unterstützung des Weser-Kurier.
Christian Weber betonte, dass sich vor allem die Bremer Tageszeitungen als Freunde und Förderer der Karikaturen begriffen - mit vielfältigen Veröffentlichungen, Ausstellungen und als ein Hauptakteur für den Deutschen Karikaturenpreis. Aber auch die Bremische Bürgerschaft sei längst auf die Karikatur gekommen. Inzwischen biete sie die elfte große Humor-Ausstellung an, die sie teilweise mit eigenen Mitteln entwickle und kuratiere. Jedoch habe sie immer wieder von dem reichen Fundus und dem Know-How der Caricatura profitiert, mit der die Bürgerschaft eng und erfolgreich zusammenarbeite. Der Präsident sagte: „Ich hoffe sehr, dass wir unsere Räumlichkeiten auch in Zukunft der Kunst der Karikatur, ja ich sage ausdrücklich Kunst, zur Verfügung stellen können. Wir wollen ein Fürsprecher der Karikaturistinnen und Karikaturisten bleiben. Ihre Zeichnungen bilden die wahre, vielleicht sogar letzte Witzecke in einem Parlament.“ Er verwies darauf, dass die Gabe des widerständigen Humors lange Tradition in Deutschland habe. Unter repressiven Staatsführungen und Regimen wirke Sie subversiv - und daher zum Fürchten für Despoten und Diktatoren.