Freitag, 28. September 2018

Ryanair Streikende beim Präsidenten

Für 9.99 Euro einmal London und zurück. Präsident Christian Weber wurde schnell klar, warum es geht, als er heute (28.9.) im Haus der Bürgerschaft mit Bremer Beschäftigten des Billigfliegers Ryanair zusammen mit der Gewerkschaft verdi zusammensaß. Vollkommen unterschiedliche Arbeitsverträge nach deutschem oder irischem Recht für dieselbe Arbeit von Piloten, Ingenieuren, Flugbegleitern oder Bodenpersonal, prekäre Arbeitsbedingungen, unterstes Lohnniveau; das waren die Stichworte, die ihm die Beschäftigten aufzählten. „Man liest immer wieder, wie schlecht die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Billigfliegern sind. Manchmal kann man gar nicht glauben, was man da liest. Aber aus erster Hand geschildert zu bekommen, welcher Druck ausgeübt wird, wie wenig am Ende des Monats übrig bleibt, welche Arbeiten alle nicht bezahlt werden, obwohl sie zum Job dazu gehören – das lässt einen nicht kalt. Ryanair- Beschäftigte haben die volle Solidarität verdient und die Unterstützung der Politik. Mehr Mitbestimmung, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Löhne, das sind Essentials, die in Bremen und Europa heute selbstverständlich sein sollten. Deshalb kann ich nur für Verständnis werben, wenn Kunden von den Streikmaßnahmen betroffen sind; denn diese sind mehr als berechtigt.“