Montag, 03. September 2018

Minister sucht Kontakt zur mazedonischen Diaspora

Überraschend hat heute (3.9.) der mazedonische Minister für Diaspora-Angelegenheiten, Edmond Ademi, die Bremische Bürgerschaft besucht. Der Minister und seine Delegation wurden von Bürgerschaftsdirektor Hans-Joachim von Wachter empfangen. Edmond Ademi ist nach Bremen gereist, um in Kontakt mit den hier lebenden Mazedoniern zu kommen. Hintergrund ist das bevorstehende EU-Referendum des Westbalkan-Staats.

Edmond Ademi (1. Reihe links) zusammen mit Bürgerschaftsdirektor Hans-Joachim von Wachter

Am 30. September soll die Bevölkerung Mazedoniens in einem konsultativen Referendum darüber abstimmen, ob das Land eine Aufnahme in die EU und die NATO anstreben soll. Gleichzeitig geht es um die Frage, ob Mazedonien sich zur Beilegung des schon länger bestehenden Namensstreits mit Griechenland eventuell in "Nord-Mazedonien" umbenennen soll.

Die sozialdemokratische Regierung unterstützt dieses Anliegen, während die Oppositionsparteien und Staatspräsident Gjorge Ivanov sich gegen diesen Kurs und das Abkommen ausgesprochen haben. Um neben der Zustimmung für das Referendum auch die notwendige Wahlbeteiligung von 50% zu erreichen, sucht die Regierung den Kontakt zu den ebenfalls wahlberechtigten Auslandsmazedoniern. In Deutschland finden sich die größten Communities der etwa 95.000 mazedonischen Bürger in Berlin und Bremen.

Im Gespräch warb Edmond Ademi für Zustimmung zum Referendum und drückte seine Hoffnung aus, dass sein Land mittelfristig Mitglied der Europäischen Union werden könne.