Freitag, 12. Januar 2018

Bürgerschaft wird Lernort für angehende Lehrerinnen und Lehrer

Die Bremische Bürgerschaft bietet seit Jahren zahlreiche Bildungsprogramme an, um Abläufe der parlamentarischen Demokratie verständlich zu machen. Jetzt steigt sie in die Lehrerausbildung ein und bietet in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule (LIS) und der Landeszentrale für politische Bildung Wahlpflicht-Kurse für Referendare an. „Wir sind der Denkort unserer Abgeordneten; wir sind aber auch außerschulischer Lernort und investieren immer mehr in unser Verhältnis zu Lehranstalten – sozusagen unsere Hauptkundschaft“, betont Bürgerschaftspräsident Christian Weber. Am 16. Januar beginnt die erste von vier Seminareinheiten. Darin werden Hintergrundwissen zu politischen Strukturen und Verfahren vermittelt, das Haus der Bürgerschaft vorgestellt, eine aktuelle Stunde durchgeführt sowie ein Plenartag beobachtet und ausgewertet. Christian Weber hat in der Vergangenheit bereits mehrfach die Notwendigkeit eines verlässlichen Unterrichtsfachs Politik bekundet. „Demokratie, das wissen wir aus Geschichte und Gegenwart, ist kein Selbstläufer. Demokratie bedarf einer wachsamen, mutigen Grundhaltung, unterfüttert von beständiger Demokratiebildung.“

Zum Angebotsspektrum der Bürgerschaft in der politischen Aufklärung und Bildung gehören seit Jahren professionelle Führungen und Rollenspiele für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse. Regelmäßig findet das große Planspiel „Jugend im Parlament“ statt. An fünf Tagen diskutieren Jugendliche ihre Themen, bilden Ausschüsse und stimmen im Plenum über Resolutionen ab, mit denen sich dann die „echten“ Parlamentarier beschäftigen. Schließlich vergibt der Vorstand der Bürgerschaft jährlich ein Stipendium in Höhe von 10.000 Euro für Schulaustausche zwischen Bremen und seiner Partnerstadt Haifa. Es dient der Pflege von intensiven Beziehungen mit Haifa und anderen Teilen Israels und steht unter dem Motto: „Austausch von Wissen und Werten – verbunden in Verantwortung“.