BH-Shoppen mit Oma – Komische Kunst über die 68er in der Bürgerschaft
„Trau keinem über 30“ lautete einer der markantesten Sprüche der 68er-Generation. Nun, 50 Jahre danach, sind aus den einst aufmüpfigen jungen Leuten Alt-68er geworden – denen nicht zu trauen ist? Die heute 70- bis 80-Jährigen vertreten die letzte Generation, die den Zweiten Weltkrieg noch miterlebt hat. Was ist von ihrer einstigen Rebellion gegen Autoritäten, Hierarchien, Bürokratie und – ja auch – Demokratie übriggeblieben? Ein Mythos oder doch ein Mehrwert für die Gesellschaft? 36 namhafte Karikaturistinnen und Karikaturisten setzen sich auf besondere Art mit den 68ern und ihrem Erbe auseinander. Die komische, aber auch nachdenklich stimmende Kunst vom Feinsten ist nun in einer umfangreichen Ausstellung „Die 68er in Cartoons“ in der Bremischen Bürgerschaft zu sehen. Sie findet in Kooperation mit der Caricatura Kassel und mit Unterstützung des Weser-Kurier statt.
Auch dem 2010 verstorbenen Kommunarden Fritz Teufel hätte die Ausstellung wohl Spaß gemacht. „Humor ist Widerstandsgeist gegen die Tücken des revolutionären Alltags“, befand der Politaktivist der Studentenbewegung zu seinen Lebzeiten. Teach-in, Sit-in, Happening, diverse Parteiprojekte von Trotzkisten, Maoisten und Kommunisten – wenn sie nicht in Tumulten und Tribunalen endeten, konnten sie doch ganz schön bitter, trostlos und zeitraubend sein.
Die 68er in Cartoons: vom 18. April bis 15. Juni 2018, montags bis freitags, 10.00 bis 17.00 Uhr, geschlossen an Sitzungstagen der Bürgerschaft. Der Eintritt ist frei.
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