Präsidentin Grotheer besucht Gedenkfeierlichkeiten in Murat
Auch in diesem Jahr besuchte Präsidentin Grotheer gemeinsam mit Christel Trouvé vom Denkort Bunker Valentin die französische Stadt Murat anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten (21. - 22. Juni) für die Opfer des Nationalsozialismus.

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer mit Gilles Chabrier, dem Bürgermeister von Murat auf den Gedenkfeierlichkeiten.
Am 24. Juni 1944 deportierte die deutsche Wehrmacht nahezu alle Männer aus Murat und brachten viele in das KZ Neuengamme bei Hamburg sowie in das Außenlager Bremen-Farge, um dort für die Errichtung des U-Boot-Bunkers "Valentin" eingesetzt zu werden. Der Bau der gewaltigen Anlage, die heute den "Denkort Bunker Valentin" beherbergt, kostete mehrere tausend Zwangsarbeiter das Leben. Auch von den über hundert deportierten Männer aus Murat kehrten nach Kriegsende zur 36 zurück.
Wie bereits ihr Vorgänger Christian Weber ist auch Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer bemüht, das Gedenken an die gemeinsame Geschichte aufrechtzuerhalten. Dafür sprach sich Grotheer auch in ihrer Rede im Rathaus in Murat aus: "Was uns verbindet, ist weit mehr als ein offizieller Austausch. Uns verbindet das dunkelste Kapitel in Murats Geschichte. Niemals dürfen wir vergessen, welche Verantwortung wir tragen. Und niemals dürfen wir zulassen, dass diese Verantwortung relativiert wird."
In diesem Jahr wurde am Bahnhof in Murat eine Erinnerungstafel an die 36 Rückkehrer eingeweiht. Neben den Gedenkveranstaltungen tauschte sich Grotheer mit Bürgermeister Gilles Chabrier aus und besuchte das Museum "Mémorial des déportés de Murat". Es zeigt anhand von Soundinstallationen und Zeichnungen auf Kellerwänden die Grausamkeiten auf, die die Männer aus Murat während ihrer Deportation erleiden mussten.
Die Bremische Bürgerschaft organisiert seit 2019 einen regelmäßigen Schulaustausch mit Murat. Bremen pflegt einen regen Städteaustausch, um die Versöhnung weiter zu stärken.