Donnerstag, 22. März 2018

Gestern Pionier, heute an der Spitze

Der Name „Bremer Goldschlägerei“ steht für ein traditionelles mittelständisches Familienunternehmen, auf den sein Chef Christoph Weiss erkennbar stolz ist. Mit der High-tech-Wirklichkeit im Unternehmenssitz an der Wilhelm-Herbst-Straße nahe der Bremer Uni teilt der Name nur noch die Erinnerung, wie Bürgerschaftspräsident Christian Weber bei einer Führung durch den Betrieb schnell klar wurde. Man begegnet einem Pionier der Digitalisierung und zugleich seiner modernsten Entwicklungsstufe. Christoph Weiss: „Wir sind ein überaus erfolgreiches Unternehmen der Dental-Industrie weltweit. Aber darauf kann man sich nicht ausruhen, sondern muss sich ständig weiterentwickeln und erneuern“.

Christian Weber und Christoph Weiss im Produktionsraum von BEGO

Regelmäßig besucht Bürgerschaftspräsident Christian Weber bremische Unternehmen. „Ich lerne unglaublich viel dabei“, betont er häufig hinterher. Bei BEGO war es nicht anders. Und aktueller denn je. Denn in der Bremischen Bürgerschaft ist das Thema Digitalisierung nicht nur häufiges Diskussionsthema, sondern Alltagsgeschäft. In Ausschusssitzungen gehören papierne Unterlagen der Vergangenheit an, Vorlagen bekommen die Abgeordneten nur noch über das Netz. „Der Prozess entwickelt sich fast täglich weiter, in naher Zukunft werden etwa keine herkömmlichen Rechnungen mehr akzeptiert, alles nur noch elektronisch“, erzählt Weber.

Einig ist sich Präsident Weber mit Christoph Weiss, dass es nicht nur auf das technische Know-how ankommt, sondern besonders auch darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitzunehmen. Weiss: „Wir machen das in einem offenen und transparenten Verfahren. Wenn man das Unternehmen konkurrenzfähig halten will, dann muss man manchmal ganze Arbeitsbereiche aufgeben, sich neuem öffnen. Das geht nur mit kompetenten und motivierten Beschäftigten.“ Das beste Beispiel dafür ist die 3-D-Druckerei. Schon vor 17 Jahren machte BEGO damit Erfahrungen (damals Selective Laser Melting), heute ist das Unternehmen in der Weltspitze damit zu Hause. „Und es geht immer noch weiter voran“, betont Weiss engagiert.
Besonders beeindruckt zeigte sich Präsident Weber, als Weiss ihn durch eine Abteilung führt, die in mehreren Labors bis hin zu einer Rein-Abteilung Implantate bearbeitet. „Einen Studenten aus Bremerhaven haben wir mit der Idee betraut. Er hat diese ausformuliert, dann als Modell weiterentwickelt. Und heute sind hier mehrere Mitarbeiter in mehreren Laboren damit betraut, die Ergebnisse umzusetzen. Ein exzellent erfolgreiches Start-up innerhalb der Firma.“
Besonders wichtig waren dem Präsidenten naturgemäß nicht nur die High-tech-Geräte, die das Level schweizerischer Präzisionsuhrmacherwerkstätten erreichen müssen, sondern auch andere Zahlen. Nämlich , dass BEGO von 500 Mitarbeitenden allein 350 am Standort Bremen beschäftigt. Dass die Firma in mehreren Berufen ausbildet und eine große Fortbildungsabteilung („1000 Teilnehmende im Jahr“) betreibt. Und dass Christoph Weiss seinen beruflichen Ansatz mit „Was ist gut für den Patienten?“ beschreibt.