Sonntag, 16. Oktober 2016

Christian Weber spricht in Verdun und lobt Friedenskonzert

 

Bürgerschaftspräsident Christian Weber hat in Verdun die deutsch-französische Freundschaft, die eine prägnante bremische Note trage, gewürdigt. "Diese Freundschaft drückt sich längst auch in der Politik aus, sie lebt aber vor allem in den Begegnungen beider Völker, die praktizierte, sehr persönliche Völkerverständigung sind", sagte er in der Stadt, vor deren Toren vor genau 100 Jahren die Schacht von Verdun zwischen deutschen und französischen Soldaten tobte. Christian Weber war vom Verband Deutsch-Französischer Chöre zu einem Friedenskonzert im Centre Mondial de la Paix eingeladen und um eine Rede gebeten worden. Eigens für das Konzert hatte sich ein Chor von 160 Sängerinnen und Sängern aus deutsch-französischen Chören in Aachen, Lyon, Berlin, Bonn, Paris, München, Hamburg, Straßburg und Bremen gebildet, um alte und zeitgenössische Chorwerke einzustudieren. "Verleih uns Frieden" in Versionen von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Enjott Schneider stand ebenso auf dem Programm wie "Ach arme Welt, du trügest mich" von Johannes Brahms oder "Da mobis pacem" von Arvo Pärt.

Christian Weber betonte, dass es in allen Jahrhunderten Kriege gegeben habe, die Menschen vernichteten und Überlebende traumatisierten. Es habe aber auch immer Komponisten und Poeten gegeben, die die Spur des Leidens aufgriffen, um weiterzuleben und sich nicht erdrücken zu lassen, schon während des 30-jährigen Kriegs. "Gerade Chormusik transportiert die Sehnsucht nach Frieden", sagte der Präsident. In einer Welt, die sehr global und komplex geworden sei, falle es Menschen zunehmend schwerer, das Vertraute und Verbindende im Blick zu bewahren. Deshalb seien Mittel und Wege so wichtig, die jenseits von Worten, Verhandlungen und Verträgen ein Verständnis füreinander und eine Einigkeit herstellten - und das passiere wesentlich über Musik.

Das viel beachtete Friedenskonzert unter dem Motto "Wer zusammen singt, schießt nicht aufeinander" war von den Chören aus Bremen und München initiiert und organisiert worden. Der Bürgerschaftspräsident lobte die vielfältigen, oftmals traditionellen Verbindungen zwischen Frankreich und dem Land Bremen - vom Weinhandel bis zum Wissenstransfer. "Der Kulturaustausch und der zwischenmenschliche Dialog funktionieren vorbildlich; hier in Verdun wie bei uns in Bremen zeigt sich, dass aus der einstigen Erzfeindschaft zwischen beiden Nationen so etwas wie eine Erzfreundschaft entstanden ist."


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