Senioren mit Neuordnung der Begegnungsstätten unzufrieden
Die von der Sozialdeputation beschlossene Neuordnung der Begegnungsstätten sei ein unzureichender Ansatz, um die zukünftigen demographischen und sozialpolitischen Probleme für die ältere Generation lösen zu können. Das stellte der Vorsitzende des Vereins „Aktive Menschen Bremen“ (AMeB), Hubert Resch, anlässlich des Neujahrsempfang der AMeB-Begegnungsstätte Helga-Jansen-Haus in Huchting fest. „Die Fortschreibung der bisherigen Mittel für die Jahre 2018 und 2019 statt einer allgemeinen Erhöhung stellt die neu formulierten Ziele der Politik von vornherein infrage“, erklärte Resch.
Bürgerschaftspräsident Christian Weber als Gastredner betonte, Seniorinnen und Senioren seien heute in vielen Bereichen unverzichtbare Stützen unserer Gesellschaft. Er lobte deren ehrenamtliches Engagement. „Ich kann nur dazu raten, die Kräfte und Kreativität von Menschen zu mobilisieren, die das aktive Berufsleben abgeschlossen, einen großen Erfahrungsschatz gesammelt haben und diesen auch gerne weitergeben wollen. Das zahlt sich auf vielen gesellschaftlichen Feldern aus – von der Bildung bis zur Pflege.“ Nicht zuletzt fördere ein solches Engagement den Generationendialog. In deutschen Städten und Kommunen seien heute durchschnittlich 20 Prozent der Bewohner über 65 Jahre alt. Nach Prognosen könnte es 2050 bereits jeder Dritte sein. Weber: „Alt und Jung bedingen einander, der Alte war einmal jung, der Junge wird bald alt. Alt und Jung sind beide: die Jugend von gestern und die Senioren von morgen. Verständnis füreinander ist unerlässlich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.“
Die Neuordnung der Begegnungsstätten ist nach Ansicht von Resch vorwiegend nach fiskalischen Aspekten erfolgt und gehe interessanterweise auf eine Anforderung des Haushaltsausschusses der Bürgerschaft zurück. „Anstatt einer sozialen Flickschusterei muss ein neuer Ansatz gefunden werden. Von einer fiskalischen Angebotspolitik nach neoliberalem Muster muss umgesteuert werden auf eine am Bedarf orientierte Sozialpolitik.“
In Bremen leben allein in der Altersgruppe 65 bis 80 Jahre über 85.000 Menschen, das sind 16 Prozent der Bevölkerung. Der Anteil ist steigend - und steigend ist nach Ansicht des Vorsitzenden der AMeB zukünftig auch der Anteil an Menschen in der Altersarmut. „Unsere Erwartung an die Parteien und den Senat ist, dass vor der Bürgerschaftswahl Konzepte vorliegen, damit gemeinsam mit den Trägern der Altenpolitik umfassendere Ansätze gefunden werden können.“
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