Tuesday, 18. December 2018

Weihnachtsfeier für Bremer Kinder

Lederschuhe, Strümpfe, ein Buch und Süßigkeiten: Heute würden diese Geschenke wahrscheinlich keine Kinderaugen mehr zum Leuchten bringen - in den 50er- und 60er Jahren schon. 1955 zum Beispiel bekamen 200 Kinder genau diese Geschenke - nicht von ihren Eltern, sondern von August Hagedorn, dem damaligen Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft.

Viele Dankesbriefe erreichten Präsident Hagedorn

Damals veranstaltete die Bremische Bürgerschaft jährlich für ca. 200 bedürftige Kinder eine Weihnachtsfeier in der oberen Rathaushalle. Es wurde gesungen und bei Kakao und Kuchen geklönt. Der Höhepunkt des Tages war die Bescherung. Vorher wurden die Kleidergrößen der Kinder natürlich abgefragt, damit auch alle Geschenke passten.
Die Aktion sollte Kindern aus besonders armen, kinderreichen Familien zu Gute kommen. Oft war der Vater als Invalide aus dem Krieg zurückgekehrt und konnte nicht mehr arbeiten, oder die Mutter war an Tuberkulose erkrankt. Es fehlte den Familien am nötigsten, deshalb wurde genau das verschenkt: Schuhe und Strümpfe für den Winter.

Die Weihnachtsfeier, vom Präsidenten der Bürgerschaft persönlich ausgerichtet, wurde aus Mitteln der Bürgerschaft gezahlt. 5.000 DM kostete die Feier, das entspräche heute ca. 12.000 €. Nicht wenig Geld, aber Hagedorn war es wichtig, dass auch die Ärmsten der Armen Weihnachten feiern können. Bestellt wurden u.a.: 200 Paar Schuhe, 200 Paar Strümpfe, 200 Bücher, 200 Weihnachtskarten, 300 Stücke Apfelkuchen, 35 Liter Milch und jeweils zwei Kilo Kaffee und Kakao.