Montag, 25. Februar 2019

Blinden- Stadtmodell für Bremen

Bremen bekommt eine Altstadt zum Anfassen - in Form eines Blindenmodells. Heute wurde das Modell erstmals im Haus der Bürgerschaft präsentiert. Bürgerschaftsvizepräsidentin Sülmez Dogan und der Landesbehindertenbeauftragte Dr. Joachim Steinbrück waren sich einig: „Dieses Modell ist ein Publikumsmagnet, nicht nur für sehbehinderte Menschen, sondern auch für Touristen und Kinder."

Landesbehindertenbeauftragter Dr. Joachim Steinbrück und Alexander Jamnig am Modell

Das Modell ist ein Gastgeschenk Bremer und niedersächsischer Lions Clubs für die 2020 in Bremen stattfindende Jahrestagung der bundesdeutschen Lions. Bürgerschaftspräsident Christian Weber und der Landesbehindertenbeauftragte Dr. Joachim Steinbrück hatten seinerzeit die Schirmherrschaft für das Projekt „Blinden-Stadtmodell“ übernommen. Bis zum Sommer wird das Modell in Bronze gegossen und im Juni neben der Bürgerschaft aufgestellt. Die Abbildung der Bremer Altstadt in einem Maßstab von 1:750 wird am Ende rund 150 kg wiegen. Katasterpläne und Fotos bilden die Grundlage für die Arbeit des Künstlers Felix Brörken aus Welver, der die Miniaturstädte in monatelanger Handarbeit herstellt.
„Das Modell eröffnet neue Perspektiven und würdigt die Bedeutung der historischen Stadt“, sagte Professor Georg Skalecki, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege.

Die Lions Clubs setzen sich seit vielen Jahren für die Belange von Menschen mit Seheinschränkungen ein. „Wir möchten den Sehbehinderten helfen, unsere Stadt zu erobern“, so der ehemalige Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen, Präsident des Lions Clubs Bremen Hanse.

Die Kosten in Höhe von 41.000 Euro werden vollständig durch den Club und deren Freunde getragen. Es soll durch Begreifen und Ertasten eine Raumvorstellung und einen Überblick über die Altstadt ermöglichen.
Das erste bronzene Stadtmodell entstand in Münster. Mittlerweile gibt es insgesamt 150 solcher Modelle in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich.